Hattingen. . Friedrich Wilhelm Wengeler ist Geschäftsführer der Wengeler & Kalthoff Hammerwerke GmbH in Herbede. Freizeit hat der Blankensteiner nicht viel.
Leidenschaftlich setzt sich Friedrich Wilhelm Wengeler für die Industrie ein. Die, weiß er, hat „nicht nur einen schweren Stand, sondern auch ein großes Imageproblem“. Dem möchte der Geschäftsführer von Wengeler & Kalthoff Hammerwerke begegnen – und engagiert sich ehrenamtlich in der Initiative Industrie Mittleres Ruhrgebiet. „Da arbeiten wir mit der IHK zusammen, auch die Stadt Hattingen ist dabei.“ Mit Kampagnen soll den Bürgern gezeigt werden, dass „alles Industrie ist: Spielzeug, Herd, Spülmaschine, Kleidung“.
Vom Flächentarifvertrag überzeugt
Überzeugt ist er vom Flächentarifvertrag – darum engagiert er sich im Arbeitgeberverband Metall Bochum/Umgebung. „Denn nur mit dem Flächentarifvertrag hält in den Betrieben der Burgfrieden. Sonst müssten die Mitarbeiter Abordnungen zu ihrem Chef schicken – und je nachdem wie verhandelt wird, bekommt anschließend der Arbeiter im Werk nebenan mehr oder weniger. Dann wäre das der wilde Westen“, erörtert Wengeler. Er führt das Unternehmen Wengeler & Kalthoff Hammerwerke, dessen Geschicke seine Familie seit 111 Jahren lenkt, in der dritten Generation.
Wengeler wuchs in Blankenstein auf, besuchte dort die Grundschule, dann das Gymnasium Waldstraße. Zum Studieren ging er nach Clausthal. „Weil mein Numerus Clausus für Karlsruhe und Aachen nicht reichte.“ Ein Semester verbrachte er in den USA, machte seinen Abschluss zum Diplom-Ingenieur an der Uni München. Er arbeitete in der Stahlforschung, im Maschinenbau, ein Jahr im Bergbau.
Reichtümer erwirtschafte man als Unternehmer nicht
Wengelers Tochter ist 25 Jahre alt, sein Sohn 29 Jahre. Beide haben eine Ausbildung absolviert, die die Übernahme des Unternehmens möglich machen würde. „Die Entscheidung“, sagt Wengeler, „muss schnell fallen.“ Denn: Er ist 59. „Und ab 60 Jahren bekommt man von den Banken kein Geld mehr für Investitionen.“ Reichtümer, sagt er, erwirtschafte man als Unternehmer nicht. „In einer gehobenen, mittleren Position in einem großen Unternehmen kann man dauerhaft mehr verdienen.“
Freizeit hat Wengeler nicht viel: „Meine 35-Stunden-Woche habe ich mittwochs rum.“ Sich Zeit für Sport zu nehmen, ist ihm wichtig: „Drei- bis viermal pro Woche muss ich mich auspowern, sonst halte ich das hier gar nicht durch.“ Einst ruderte er „leistungsmäßig“, spielte Tennis.
Er fährt Ski, trainiert gern morgens
Heute nutzt er seine Fitnessgeräte im Keller, fährt Ski. Inzwischen trainiert er gern morgens. So um 6.15 Uhr. Da war er früher schon in der Firma. Dort kommt er derzeit gegen 7.15 Uhr an, kehrt zwischen 18 und 20 Uhr heim – „dann stehen zwei- bis dreimal pro Woche noch Abendtermine an“. Von Reisen ganz zu schweigen. Viel Zeit für sein Hobby Jagen bleibt da nicht. Im Arbeitgeberverband Metall Bochum/Umgebung engagiert er sich seit etwa 20 Jahren ehrenamtlich – und schon seit 25 Jahren in der Bürgergesellschaft Blankenstein.