Hattingen. Vor drei Jahren haben HWG, Stadtwerke und Fahrrad Wurm Pläne für ein Projekt mit Ladestationen vorgestellt. Jetzt sucht das Trio neue Wege.
- Vor drei Jahren haben HWG, Stadtwerke und Fahrrad Wurm Pläne für ein Projekt mit Ladestationen vorgestellt
- Seit die HWG vor einem Jahr ausgestiegen ist, liegt das Projekt auf Eis
- Jetzt sucht das Trio neue Wege, um Hattingen für E-Biker interessant zu machen
Am Anfang steht der Superlativ. „Einzigartig“ nennt Fahrrad-Fachmann Sascha Wurm im April 2014 das „Hattinger Modell“, mit dem das Radeln mit elektronischem Motor mächtig Fahrt aufnehmen soll. Zusammen mit der Hattinger Wohnungsgenossenschaft (HWG) und den Stadtwerken will der Inhaber des Fahrradzentrums an der Kreisstraße im gesamten Stadtgebiet Ladestationen zum Auftanken von Elektrorädern einrichten.
Schon im Sommer 2014 soll es losgehen, sollen die ersten Stationen in Betrieb sein. Doch daraus wird nichts. Das Projekt kommt nicht ins Rollen „und liegt jetzt auf Eis“, wie HWG-Vorstand David Wilde die aktuelle Situation jetzt im Gespräch mit der WAZ beschreibt.
Elektronisches Schließsystem
Die Idee sei ja toll, meint Wilde. Rund um die Uhr sollten Inhaber einer E-Bike-Servicekarte ihre Räder an den Ladestationen per elektronischem Schließsystem volltanken können. In den Wohnquartieren der HWG wäre das ein schöner Service für die Mieter gewesen, zumal sie nicht nur ihre eigenen Räder, sondern bei Bedarf auch Leih-E-Bikes hätten nutzen können.
„Irgendwann ist das Projekt dann aber technisch zu komplex geworden“, erzählt der HWG-Vorstand. „Wir sahen kein Ende der Planungen mehr.“ Und: Die Kosten seien enorm gestiegen. Die Höhe der Gebühren habe man den HWG-Mietern nicht mehr zumuten können, so Wilde. „Deswegen sind wir vor einem Jahr aus dem Projekt ausgestiegen.“
Angebot in Restaurants und Cafés
Auch die Stadtwerke gehen inzwischen andere Wege. „Das Projekt aus 2014 ist gestorben. Wir nehmen einen neuen Anlauf“, sagt Steven Scheiker, der beim lokalen Energieversorger den Bereich Markt und Vertrieb leitet. Die Idee: In Restaurants und Cafés sollen abschließbare und feuerfeste Ladeschränke dafür sorgen, dass vor allem Rad-Touristen ihre E-Bikes während einer Mittagsmahlzeit oder einer Kaffeepause in der Innenstadt aufladen können.
Wurm soll die Ladeschränke liefern
Zu einem Gespräch mit Vertretern der Stadt und des Stadtmarketing in der vergangenen Woche seien zwar nicht viele Gastronomen gekommen. „Wir werden aber über den Hotel- und Gaststättenverband noch einmal neu einladen“, so Scheiker. Wie der Stadtwerke-Mann weiter mitteilt, soll die Firma Wurm die Ladeschränke für die Restaurants und Cafés liefern.
Sascha Wurm will sich aktuell nicht äußern. Wie man hört, möchte er die Ladestationen im öffentlichen Raum nunmehr mit anderen Kooperationspartner realisieren.