Hattingen. Die Stadt will sich vom Umbau der Kreuzung Blankensteiner Straße/Zum Ludwigstal verabschieden. Das Projekt sei zu teuer, meint die Bauverwaltung.

  • Die Stadt will sich vom Umbau der Kreuzung Blankensteiner Straße/Zum Ludwigstal verabschieden
  • Mit mehr als sieben Millionen Euro sei das Projekt sei zu teuer, heißt es
  • Und: Die Schulstraße werde bereits durch andere Maßnahmen entlastet

Vor 17 Jahren sind die ersten Pläne für einen Ausbau der Straße Am Büchsenschutz einschließlich der Umgestaltung des Knotenpunktes Blankensteiner Straße/Zum Ludwigstal entstanden. Passiert ist wenig. Nur eine neue Fahrbahndecke mit leicht veränderter Verkehrsführung hat Straßen NRW der Blankensteiner Straße zuletzt spendiert. Jetzt will die Stadt das Verkehrsprojekt beerdigen. Zu teuer. Überholt. Nicht mehr zielführend. Das sind die Argumente für das Umdenken.

Am Anfang war die Schulstraße. Die innerstädtische Landesstraße L 924 sollte zwischen dem Restaurant Diergardt und der Bredenscheider Straße vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Schon bei den Verkehrsuntersuchungen in den Jahren 2000/2001 bezifferten die Experten das „realistische Verlagerungspotenzial“ durch eine solche Maßnahme auf lediglich rund 20 Prozent.

Schlacke und Asche abgekippt

Heute liege sie noch deutlich darunter, meint die Bauverwaltung. In einer Vorlage für den heute tagenden Stadtentwicklungsausschuss listen die Stadtplaner auf, wie sich das innerstädtische Verkehrsgeschehen weiterentwickelt hat: Neubau Busbahnhof, Neubau Reschop Carré, vierstreifiger Ausbau der Ruhrbrücke Bochumer Straße, bessere Führung des Gesamtverkehrs von der Blankensteiner Straße zum Büchsenschütz, Verkehrsführungskonzept „Lkw-Vorrangnetz Hattingen“ – das alles habe die Schulstraße bereits deutlich entlastet. Mehr noch: Der Ausbau der Kosterstraße und der Querspange auf Bochumer Stadtgebiet werde für weitere Verbesserungen sorgen, hat Baudezernent Jens Hendrix in die Vorlage geschrieben.

Und dann sind da noch die Baukosten. Bei mehr als sieben Millionen Euro sieht die Verwaltung inzwischen den Gesamtbedarf. Fördermittel? Ungeklärt. Der hohe Betrag ist nicht zuletzt eine Folge der Altlasten, die am Knotenpunkt Büchsenschütz für eine erhebliche Brisanz im Boden sorgen. Seit 2009 ist klar, dass dort giftige Überbleibsel der Henrichshütte in der Erde schlummern, darunter Schwermetalle und Cyanide. Die Hütte hatte den Bereich über Jahrzehnte hinweg als Deponie benutzt, um Schlacke und Asche abzukippen.

Entlastung der Schulstraße wird weiter verfolgt

Auch mit dem Neubau der Feuerwache am Wildhagen hat das neue Denken für den Knotenpunkt Büchsenschütz zu tun. Der Verzicht auf eine Fortführung der Bauleitplanung war seinerzeit einer die finanziellen Pfeiler, die den Bau der neuen Wache überhaupt erst ermöglicht haben.

Eine Maßnahme zur zusätzlichen Entlastung der Schulstraße will die Bauverwaltung indes weiter verfolgen: Die Straße Am Büchsenschütz soll saniert und in geringem Umfang auch ausgebaut werden. So will man den Autofahrern die Benutzung des Büchsenschützes zusätzlich schmackhaft machen und weiteren Durchgangsverkehr von der Schulstraße abziehen.