Hattingen. Nachtschnittchen auf dem Kirchplatz: Der Comedian Maxi Gstettenbauer hat es schwer. Er zielt mit seinen Scherzen am Geschmack der Zuhörer vorbei.
- Auf dem Kirchplatz sorgen die Nachtschnittchen für ein kabarettistisches Ausrufezeichen
- René Steinberg macht die Zuschauer mit Witzen und unglaublich rasantem Gitarrenspiel locker
- Der Kölner Comedian Maxi Gstettenbauer zielt mit seinen Scherzen am Geschmack der Zuhörer vorbei
Die Nachtschnittchen nahmen es mit der Nacht nicht so genau, sie eroberten schon am frühen Samstagabend die Bühne am Kirchplatz. Moderator und Entertainer Helmut Sanftenschneider sorgte professionell für das Warm-up, machte die Zuschauer mit Witzen und unglaublich rasantem Gitarrenspiel locker. Was dann auch bei dem ersten Gast, dem Kabarettisten René Steinberg, gute Wirkung zeigte.
Der Mülheimer sinnierte, wie es wohl sei, wenn mal ein echter Ruhrpöttler den Kommissar im Tatort abgeben würde. Er parodierte Til Schweiger, „der endlich seinem Namen mal alle Ehre machen sollte“, und nuschelte so los, dass man nichts, aber auch gar nichts verstand.
Das Publikum platzte los vor Lachen. Er selbst würde Til Schweiger aber auch nicht verstehen, sagte er. Und beim Anblick einer Leiche vermutet Steinberg, dass sein Mülheimer Kabarettisten-Kollege Helge Schneider singen würde: „Fitze, fitze, fatze – tot auf der Matratze. Ab ins Katzeklo.“
Selbst gemaltes Bild für die Kinder
Auch Herbert Grönemeyer kann sich Steinberg gut als Tatort-Kommissar vorstellen. Er sieht die Leiche, kurze, knappe, laute Laute, wie man sie von Herbie kennt. „Wapp, pahhh, japp. Du hast kein Leben mehr in dir. Was soll das?“
Der 44-jährige Steinberg hatte aber auch Ratschläge für Eltern parat. Zum Beispiel ein Geschenk zu Weihnachten für den Nachwuchs. „Schenken Sie Ihren Kindern doch mal ein selbst gemaltes Bild. Sonst nichts. Dann wissen die endlich einmal, wie das ist.“ Der Humor und die witzige Art des Mittvierzigers, der mittlerweile mit einem gemütlich wirkenden Speckgürtel ausgestattet ist, kam beim Publikum super gut an.
Er bleibt professionell höflich
Wirklich schwer hatte es danach der Kölner Comedian Maxi Gstettenbauer. Der knapp 29-jährige gebürtige Bayer, der als Stand-up-Kabarettist gefeiert wird, zielte mit seinen Scherzen irgendwie immer am Geschmack der Zuhörer vorbei. „Ja, ist das denn hier so anders als in Köln“, fragte er irgendwann laut – blieb aber professionell höflich und ließ sich trotz der sparsamen Resonanz nicht zur Publikumsbeschimpfung hinreißen.