Hattingen. . Hattingen ist in zwei Bundesprogramme aufgenommen worden, die Brücken in frühe Bildung bauen. 50 Elternbegleiterinnen werden ausgebildet.

  • Hattingen ist eine von wenigen Städten, die doppelt mit Förderungen für frühe Bildung bedacht werden
  • Familien im Fokus, die bisher kaum von der Kinderberteuung durch Institutionen erreicht werden
  • Zudem sollen bis 2018 insgesamt 50 Elternbegleiter für Hattingen qualifiziert werden

Drei bis vier von hundert Dreijährigen besuchen keine Kita, sagt Beigeordnete Beate Schiffer. Um allen Kindern gute Bildungschancen zu bieten, möchte die Stadt aber schon jüngere Jungen und Mädchen und auch ihre Eltern erreichen und ihnen die Kitabetreuung als Form der frühen Bildung nahebringen. Erleichtern sollen das zwei Bundesprogramme, die für Hattingen mit einer Förderung von 800 000 Euro verbunden sind.

Das eine setzt bei den Kindern an, das andere bei den Eltern. Die einen erreicht man nicht ohne Zugang zu den anderen und umgekehrt. Wenn mehr Kinder Kitas besuchen sollen, müssen die Eltern überzeugt werden und Vertrauen entwickeln, dass ihr Nachwuchs dort gut aufgehoben ist. „Nur dann können sie die Kinder loslassen“, sagt Beate Schiffer. Das will vorbereitet werden – erst recht, wenn die Familien hierhin geflüchtet sind und erst mit dem Kita- und Bildungssystem vertraut gemacht werden müssen.

Kita-Einstieg „Brücken bauen in frühe Bildung“

Hattingen kommt doppelt zum Zug wie nur wenige Städte, freut sich eine Abordnung der Stadt, die jetzt aus Berlin zurückgekehrt ist. Neben Beate Schiffer waren Juliane Lubisch vom Jugendamt sowie die Kita-Leiterinnen Silvia Mahle vom Familienzentrum Arche Noah Welper und Britta Schlitter, Städtische Kita Welper In der Hunsebeck, in Berlin. Sie werden für die praktische Umsetzung der Förderprogramme vor Ort sorgen.

Der Kita-Einstieg „Brücken bauen in frühe Bildung“ ist mit einer Förderung von 600 000 Euro verbunden. An über 200 Standorten rücken Kinder und Familien in den Fokus, die bisher nicht oder nicht ausreichend von der Kindertagesbetreuung durch Institutionen erreicht werden. Dazu gehören Kinder, die mit ihren Eltern geflüchtet sind, Familien, die arm sind, in denen es an Sprachkenntnissen fehlt oder die aus belasteten Sozial- und Wohnräumen kommen.

Elternbegleiter sollen ausgebildet werden

200 000 Euro gibt es aus dem ESF-Bundesprogramm „Elternchance II – Familien früh für Bildung gewinnen“. Bis 2018 sollen 6000 Fachkräfte aus der Familienbildung zu Elternbegleiterinnen und Elternbegleitern qualifiziert werden. In Hattingen gibt es schon jetzt einige. Ziel der Stadtverwaltung ist es, 50 Elternbegleiterinnen und -begleiter für alle Kitas in städtischer und anderer Trägerschaft ausbilden zu lassen.

Sie sollen die Eltern in ihrer Kompetenz stärken, Bildungsoptionen eröffnen, die Schulwahl begleiten, Fähigkeiten von Kindern einschätzen und Familien bei Bedarf an andere Dienste vermitteln, Zusammenarbeit verbessern, neue Formen der Familienbildung schaffen und Netzwerke bilden.