Hattingen. . Kerstin Zimmermann betreute vor 20 Jahren die Backstreet Boys. Inzwischen kümmert sie sich um Stars wie Katy Perry und 30 Seconds to Mars.
- Die Hattingerin betreute bis 2003 die Backstreet Boys bei deren Auftritten
- In die Musikbranche kam die heute 47-Jährige durch einen Zufall und den Mut, Stars anzusprechen
- Katy Perry begleitet sie seit der ersten Single und für Per Gessle bewirbt sie jetzt ein neues Album
Vor 20 Jahren kochte sie Tee für die Backstreet Boys und begleitete die Boygroup bei Auftritten vor kreischenden Teenies. Die Hattingerin Kerstin Zimmermann arbeitet noch heute in einem Job, von dem viele andere träumen – mit Weltstars der Musikbranche auf Du und Du. Dabei war sie damals einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
„Ich könnte auch etwas ganz Normales machen. Aber ich würde es wohl schon vermissen“, sagt die heute 47-Jährige über ihren Beruf. Sie ist Product Managerin. Das heißt, sie kümmert sich um Künstler, wenn die neue Werke herausbringen. Ihr Metier ist das digitale Marketing, die Promotion. Sie steuert Fernseh-Kampagnen, Werbung, organisiert Videodrehs, Fotoshootings und mehr.
Bis 2003 betreute Zimmermann die Backstreet Boys. Und noch immer hält sie vor allem zum damaligen Teenie-Schwarm Nick Carter losen Kontakt. Ist er in Deutschland, besucht man sich, ab und zu gibt es E-Mails. „Dass so ein Kontakt hält, ist aber sehr selten“, sagt Kerstin Zimmermann.
Viele Stars und Sternchen hat sie in den vergangenen 27 Jahren getroffen. Und angefangen hat alles mit 16 Jahren, als sie sich mit zwei Freundinnen im Essener Parkhotel einfach zu den Stars von „Ronnys Pop Show“ an die Bar gesetzt und mit den Jungs von Depeche Mode gequatscht hat.
Nach dem Gymnasium Holthausen ging sie zur Fachoberschule für Gestaltung in Essen – und fing parallel beim Indie-Label Rough Trade Records an. „Da waren Künstler, die meine Mutter nicht kannte.
Die ich heute betreue, die kennt sie“, sagt Zimmermann lachend. Denn mit der Übernahme der kleine Plattenfirma durch Jive Records kamen auch die großen Namen. In den vergangenen Jahren kümmerte sich Kerstin Zimmermann unter anderem um Katy Perry, Robbie Williams und 30 Seconds to Mars. Letztere um Sänger Jared Leto machten übrigens auch die erfahrene Product Managerin nervös. Denn: „Jared Leto gilt als sehr eigen. Er ist ein Kontrollfreak, kontrolliert alles“, weiß Zimmermann. So sei auch sie nach einem netten ersten Treffen dann doch mit ihm zusammengestoßen, als in einem Interview für den Sänger unliebsame Fragen gestellt wurden. Seitdem war die Hattingerin bei Interviews immer dabei, schritt auf ein Zeichen von Leto ein und verstand sich wieder gut mit ihm.
Richtig aufgeregt war sie beim Treffen mit ihrem großen Musik-Idol: David Bowie. „Ich bin ein richtiger Fan, reiste zu Konzerten“, sagt sie. Gearbeitet hat sie mit Bowie aber nie. Wirklich beeindruckt zeigt sie sich darüber hinaus auch von Weltstars nicht. „Klar, es war auch toll und spannend, Dave Grohl von den Foo Fighters zu treffen“, räumt sie ein. Aber: „Interessanter ist es für mich, wenn ich Schauspieler treffe, denn gefühlt ist das nicht so einfach“, sagt sie.
Musikbranche hat sich verändert
Nachdem sie unter anderem bei der Plattenfirma Emi arbeitete, machte sich Kerstin Zimmermann vor vier Jahren selbstständig. Eines ihrer neuesten Projekte sei das Soloalbum von Per Gessle (ehemals Roxette), verrät sie. Die Musikbranche habe sich aber in den vergangenen 20 Jahren durch das Internet, Streaming und Downloads sehr verändert, sagt 47-Jährige. „Früher gab es Viva. Da schickte man ein neues Video hin und wenn es dort auf die Rotation kam, dann war klar, dass alles gut lief“, erinnert sie sich. Heute gebe es so viele Wege, dass man „mit kleinen Themen“ schnell verschwinde.
Übrigens war Kerstin Zimmermann immer heimatverbunden, sagt sie. Weit wegzuziehen, das kam für sie nie infrage. Heute lebt sie in Essen. Aber beim Altstadtfest will sie auf jeden Fall dabei sein und Kuult und die Queen Kings sehen.