hattingen. . Zu teuer, zu laut, zu verführerisch für Raser: Konzept der Stadt findet keinen Zuspruch. Anlieger- oder Spielstraße vorgeschlagen
Anwohner und Geschäftsleute stehen Plänen zum Umbau der Bahnhofstraße kritisch gegenüber. Sie machen sich Sorgen wegen hoher Eigenbeteiligung und Lärmbelästigung und fordern mehr Rücksicht. Im Haus der Jugend äußerten jetzt viele Bürger ihren Unmut über die Umbaupläne der Stadt.
Die Bahnhofstraße soll das „Tor zur Innenstadt“, ein 850 Meter langes Straßenband attraktiver gestaltet werden. Die ersten Entwürfe sehen mehr Grünanlagen vor, Bänke und Unterstände für Fahrräder. Die alten Schienen kommen weg. Auch Parkboxen, die weit in die Fahrbahn hineinragen, sollen verschwinden. Die Straße wird breiter, so dass auch Radler Platz haben. „Die alten Bauten in der Bahnhofstraße haben viel Potenzial“, findet Landschaftsarchitektin Christine Wolf. Von ihr stammen unter anderem die Entwürfe zu den Umbauarbeiten. „Der Charme der Häuser geht in dem jetzigen Bebauungs-Durcheinander allerdings restlos verloren.“
Wie sich ihre Wohnsiedlung verändern soll, stellt die Anwohner allerdings nicht zufrieden. „Als das Reschop Carré gebaut wurde, hat sich bei uns in der Straße vieles negativ verändert“, erklärt Anwohnerin und Geschäftsinhaberin Annette Siekiera (56). Um die große Kreuzung vor dem Einkaufszentrum zu entlasten, habe man den Verkehr durch die Bahnhofstraße umgeleitet. „Dadurch fahren deutlich mehr Autos bei mir vor der Tür vorbei.“
Kritisiert werden Unruhe, Lärm, weniger Parkmöglichkeiten für Anwohner. Ein weiterer Ausbau verführe zum Schnellfahren. „Der Bereich sollte zur Einbahn-, Anlieger- oder Spielstraße erklärt werden“, so Siekiera. Ihre Mitstreiter applaudieren.
Hans Sturmberg (74) hält die Straße für „viel zu eng, um sie für Radfahrer, Autos und Fußgänger auszubauen. Das wäre auch sehr kostspielig, vor allem für uns Anwohner“. Grünflächen vor dem Bürgerbüro seien ungepflegt. „Darum sollte man sich kümmern, bevor weiter bepflanzt wird.“ Die Entfernung der Schienen gefällt Sturmberg aber.