Hattingen. . Anette Christiani ist die erste Frau an der Spitze des Gymnasiums Waldstraße. Die 54-Jährige setzt sich für Spanisch in der Oberstufe ein.
- Mit Anette Christiani steht erstmals eine Frau an der Spitze des Gymnasiums Waldstraße
- Die 54-Jährige setzt sich für Spanisch in der Oberstufe ein
- Das Schulprogramm soll überarbeitet werden
Mitten im Gespräch klingelt Anette Christianis Telefon. „Nein“, antwortet sie freundlich auf die Frage des Anrufers, der der Zeit deutlich hinterherhinkt. „Herr Niggemann ist hier nicht mehr Schulleiter. Sie sprechen mit der neuen Schulleiterin.“ Als solche leitet die 54-Jährige nun das Gymnasium Waldstraße, als erste Frau an der Spitze dieser traditionsreichen Schule.
„Spannend“ nennt Anette Christiani ihre neuen Aufgaben. Freut sich, dass sie „sehr herzlich und wohlwollend“ empfangen worden ist bei der Begrüßungsfeier vor wenigen Tagen in der Aula. Und betont: Ganz wichtig für ein gutes Schulklima seien gegenseitiger Respekt und eine offene Kommunikation.
Bilinguale Klasse in Englisch startet
Dass das Gymnasium Waldstraße ihre Schule werden könnte, das hat Anette Christiani spätestens gespürt, als sie die Einrichtung Anfang des Jahres für ein persönliches Gespräch mit Cornelia Bering, ihrer Stellvertreterin, aufsuchte. ROTA etwa, das Kooperationsprojekt von fünf Schulen aus fünf europäischen Ländern, findet sie sehr gut, nennt sie ein Beispiel. Weil es den Schülern wichtige Einblicke in andere Kulturen ermögliche.
Und dass das Gymnasium Waldstraße zum neuen Schuljahr mit einer bilingualen Klasse in Englisch startet, hält die Lehrerin für Englisch und Katholische Religion für enorm wichtig. Denn umfassende Kenntnisse in dieser Sprache werden nach Ansicht von Anette Christiani, die sich selbst „anglophil“ nennt, immer wichtiger. „Hätte es dieses Angebot hier noch nicht gegeben, ich hätte es selbst forciert.“
Gegenwart und Zukunft gestalten
So aber darf die 54-Jährige eines ihrer Ziele für die Waldstraße bereits abhaken. Kämpfen werde sie nun dafür, dass die Waldstraßen-Schüler in der Oberstufe bald auch Spanisch als neu einsetzende Fremdsprache wählen können. Und eine Überarbeitung des Schulprogramms nennt sie als weitere Aufgabe für die nahe Zukunft.
Auf eben diese ihren Blick zu richten, das ist irgendwie auch eine Art Lebensmotto der neuen Rektorin. Was sie selbst so formuliert: „Es macht wenig Sinn, zurückzublicken. Es geht vielmehr darum, die Gegenwart und die Zukunft zu gestalten.“
Den Ausgang der Wahl abwarten
Dass der Ausgang der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen auch Auswirkungen auf die Schulentwicklung an der Waldstraße haben könnte, dessen ist sich Anette Christiani sehr wohl bewusst. Und so will sie sich zu weiteren Ideen für ihre neue Schule denn auch vorerst nicht äußern. Aber nicht nur privat gilt für die leidenschaftliche Sportlerin, die übrigens erst mit Anfang 50 das Surfen erlernte, ein Satz, der im Gespräch mehrmals fällt: „Ich liebe Herausforderungen.“