Hattingen. . Sprockhöveler Schützen trainieren auf dem Platz des SC Oberstüter. Sie helfen den Fußballern bei der Pflege des Areals und teilen Spaß und Arbeit.

  • Sprockhöveler Bogenschützen trainieren auf dem Platz des SC Oberstüter
  • Sie helfen den Fußballern bei der Pflege des Geländes und teilen Spaß und Arbeit
  • SC Oberstüter hat keine Mannschaft mehr im Ligabetrieb

Eine ganz seltene Art, ein Osterfeuer anzuzünden, präsentierten die Kinder der Bogenschützen BSC Sprockhövel jetzt in Oberstüter. Sie schossen den großen Holzstapel am Rande des Fußballplatzes „einfach“ an. Die Pfeilspitzen waren umwickelt und mit Grillanzünder bespritzt. Dann wurden die brennenden Pfeile in den Holzstapel geschossen – und das Osterfeuer loderte.

Zwar kamen die ersten Geschosse gerade mal bis zur Kante der Wiese, aber mit ein bisschen Übung klappte es dann. Andreas Scheibe, Vorsitzender des Fußballvereins SC Oberstüter, hat mit seinem Engagement, dem gesellschaftlichen Leben in dem Ortsteil mehr Schwung zu verleihen, ins Schwarze getroffen. Und das, obwohl er gar kein Schütze ist.

Denn seit neuestem gibt es eine Kooperation mit den Schützen. Sie ist ordentlich vertraglich festgehalten und verspricht eine erfolgreiche Symbiose. „An jedem Dienstagnachmittag gehört der kleinere Teil des Ascheplatzes den Fußballern, dann wird natürlich nicht geschossen“, sagt Andreas Scheibe. In der übrigen Zeit können die Bogenschützen üben, haben sogar einen eigenen Vereinsraum. Der vordere Teil steht ihnen ab sofort zur Verfügung. Den hinteren Raum benutzen in Zukunft die „Fußballjungs“, deren Freunde und Verwandte.

Dass Teilen eben auch Zugewinn bedeuten kann, beweisen beide Vereine. Gelassene, lockere Stimmung. Am Osterfeuer waren mehr als 100 Personen versammelt und ließen es sich bei Limo, Bier, Würstchen und Pommes gut gehen. Herrchen und Hunde trafen ein, viele junge Familien mit Kindern im Buggy oder auf den Schultern genossen den Tag, ein DJ sorgte für die richtige Musik.

„Es wird immer schwieriger, mit wenigen Aktiven die Anlage in Schuss zu halten. Da helfen jetzt die Bogenschützen mit“, freut sich der Vereinsvorsitzende des SC Oberstüter. „Denn die früheren Aktiven des SC sind mittlerweile so alt, dass sie nicht mehr in der Lage sind, schwere Arbeiten zu übernehmen.“

Keine Mannschaft im Ligabetrieb

Jede Woche kämen nicht nur 15 bis 20 Fußballer, um sich fit zu halten und gemeinsam Spaß zu haben. Es kämen auch immer eine Handvoll fleißiger Helfer, würden Rasen mähen, die Grünflächen in Ordnung halten und Reparaturen am Vereinsheim übernehmen. „So ein in die Jahre gekommener Bau hat es eben in sich. Da gibt es immer etwas zu tun“, schildert Scheibe die Probleme.

Umso größer ist die Freude über die ausgehandelte Kooperation. Auf diese Weise kann man Arbeit und Spaß teilen und genießen. In Kürze werden die Schießscheiben auf dem Platz angebracht. „Den Fußballclub gibt es ja auch noch“, sagt der Vorsitzende. „Nur dass keine Mannschaft mehr in der Fußballkreisliga angemeldet ist.“