Hattingen. . Die Hattingerin Silke Drews (43) war jahrelang Zahntechnikerin – bis sie einen Neuanfang wagte. Heute leitet sie ein Fitness-Studio: Körpermitte.

  • Mit 16 begann Silke Drews eine Lehr zur Zahntechnikerin. Über den Beruf hatte sie nie groß nachgedacht
  • Jahre später, kurz vor einem Burnout, wagte sie eine radikale Veränderung
  • Heute leitet sie das Studio Körpermitte – für Fitness, Persönlichkeitstraining und Ernährungsberatung

Geradlinige Lebensläufe werden immer seltener. 30 oder 40 Jahre bei ein und derselben Firma arbeiten, das war gestern. Aber radikale Veränderungen im Leben, die wie ein Befreiungsschlag wirken, wagen nur wenige. Silke Drews hat eine solche vollzogen, ist jetzt ein neuer Mensch im neuen Beruf.

Sie hat ihre Körpermitte gefunden, und genau so auch ihr Studio in Hattingen genannt, um anderen den Weg zu einem glücklicheren, ausgeglicheneren Leben zu zeigen. Ihr Studio Körpermitte bietet In- und Outdoorfitness, Persönlichkeitstraining, Personal-Training und Ernährungsberatung an. „Es ist eine Einheit, man muss Körper und Seele gleichermaßen berücksichtigen“, sagt die 43-Jährige.

MIt neun Jahren kam sie nach Hattingen

Der Weg bis zum jetzigen Zufriedenheitspunkt war für Silke Drews zeitweise steinig. Als sie neun Jahre alt war, zog ihre Mutter mit ihr nach Hattingen. Dort sittete sie als junges Mädchen bei einem Zahntechniker ein Baby, absolvierte dann ein Praktikum im Zahntechnikbereich und begann mit 16 Jahren – fast automatisch – in dem Beruf eine Lehre. Mit 19 Jahren war sie mit dieser fertig und in einem Beruf, über den sie zuvor gar nicht groß nachgedacht hatte. „Passt der zu mir, will ich das mein Leben lang machen, das hab ich mich damals nie gefragt“, sagt Silke Drews.

Mit 24 Jahren wurde sie Mutter, seit mittlerweile 17 Jahren ist sie allein erziehend. Gearbeitet hat Silke Drews in den Anfangsjahren nicht Vollzeit, aber immer viel. Vor ihrem Arbeitsbeginn um 9 Uhr als Zahntechnikerin zwischen 5 und 7.30 Uhr hat sie noch einen anderen Job gemacht, damit sie mit der Tochter über die Runden kam. „Ich habe mich durchgekämpft, war auch erfolgreich, aber ich wurde immer unzufriedener.“

Mit Volldampf steuerte sie auf einen Burnout zu. Dann genügte ein kleiner Vorfall im Job und „mir ist die Hutschnur gerissen“, schildert die 43-Jährige. Sie schmiss hin, besann sich auf das, was sie eigentlich ausmacht – und das war Sport. Damit war sie aufgewachsen, das wollte sie auch in Zukunft machen. Und zwar nicht länger nur privat, sondern fortan auch beruflich.

Sie machte eine Ausbildung zur Pilatestrainerin, lernte parallel dazu in 300 Stunden ganzheitliche Ernährungsberatung, setzte noch eine Ausbildung als Mentaltrainerin obendrauf. „Der Körper ist das Spiegelbild der Seele“, sagt sie.

Einen Weg zum Glück vermitteln

Heute geht es Silke Drews gut und sie will jetzt Menschen einen individuellen Weg zum Glück vermitteln. „Bis zu meinem 40. Lebensjahr hab ich das Leben meiner Mutter gelebt“, erklärt sie. „Jetzt lebe ich das Leben, das ich möchte. Und so einen Weg zu gehen, kann man lernen.“