Hattingen. Nach vier Jahren sind Kirchen-Renovierungsarbeiten abgeschlossen. Der ökumenische Gottesdienst ist besinnlich, die Stimmung danach ausgelassen.
- Nach vierjähriger Renovierung wurde der Mauritiusdom jetzt wiedereröffnet
- Es gab einen ökumenischen Gottesdienst in der Kirche - und Karussells undImbissbuden auf dem Domplatz
- Einnahmen des Getränkeverkaufs kommen der katholischen Kirchengemeinde Niederwenigern zugute
Auf dem Platz vor dem St. Mauritiusdom herrscht gewaltiger Trubel. Karussells und zahlreiche Imbissbuden sorgen für Begeisterung. Dass die Kirmes in Niederwenigern traditionell normalerweise erst Ende September stattfindet, stört die Besucher dabei nicht im geringsten. Denn es gibt schließlich etwas zu feiern: Nach vier Jahren ist es nun so weit, die Renovierungsarbeiten am Dom sind endlich abgeschlossen.
Fast ein Jahr dauerten die Voruntersuchungen, um den Ausmaß der Schäden einzuschätzen. Das Ergebnis war schockierend: Im Laufe der Zeit war das Mauerwerk des fast 44 Meter hohen Gebäudes brüchig geworden, es muss schnellstens repariert werden. Auch die Fugen hatten eine Restaurierung nötig. Gesagt, getan: Drei Jahre haben Architekten, Statiker und Handwerker gebraucht, um alles wieder in Ordnung zu bringen. Rund zwei Millionen Euro hat die Gemeinde in die Renovierungsarbeiten investiert, ein großer Teil wurde durch verschieden Spendenaktion finanziert. „Das ganze Projekt trägt den Namen RE:FUGeIUM“, erklärt Pastor Mirco Quint. „Er leitet sich von dem lateinischen Begriff „Refugium“ ab. Das bedeutet soviel wie Zufluchtsort oder Unterschlupf. Das kann man ruhig wörtlich nehmen, denn der Mauritiusdom ist für viele Menschen in der Gemeinde im wahrsten Sinne ein Zufluchtsort.“
Ein Bau von großer Bedeutung
Anlässlich des „Fugenfestes“ fand an diesem Wochenende neben der zweitägigen Kirmes noch ein ganz besonderer Gottesdienst statt. Mitglieder der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinden Niederwenigern fanden sich zu einer ökumenischen Feier zur Wiedereröffnung des Doms ein.
Auch Hattingens Bürgermeister Dirk Glaser ist unter den Besuchern des Gottesdienstes, er hat die Schirmherrschaft für St. Mauritius übernommen. „Die Renovierung des Dom ist für mich zur Herzensangelegenheit geworden“, erklärt derweil Pfarrer Winfried Langendonk. Doch nicht nur für ihn, im gesamten Dorf sei das Gebäude von großer Bedeutung. „Die Kirche ist ein Symbol für das, was uns Christen zusammenhält“, fügt der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck in seiner Predigt hinzu. „Sie soll uns Sicherheit geben, wenn die Welt um uns herum aus den Fugen gerät. Da wir in einer Zeit der Umbrüche leben, brauchen wir eine Konstante wie diese.“
Nach dem Gottesdienst ist die Feier indes noch lange nicht vorbei. Direkt vor dem St. Mauritiusdom warten Schießstände, mehrere Kinderkarussells und ein Autoscooter auf die Festgemeinde. Besonders zum Nachmittag hin füllt sich der Platz vor dem Dom, Jung und Alt sind hier vertreten. Sogar Bischof Overbeck lässt es sich nicht nehmen, eine Runde auf dem Autoscooter zu drehen. Natürlich ist auch für die entsprechende Verpflegung gesorgt. Von der Zuckerwatte bis zum Backfisch ist alles dabei. Dazu können die Besucher der Kirmes noch etwas für den guten Zweck tun: Die Einnahmen des Getränkeverkaufs kommen der katholischen Kirchengemeinde Niederwenigern zugute.