Hattingen. . Die Chancen einer IGA-Förderung für den Gethmannschen Garten stehen schlecht. Dennoch investiert Hattingen jetzt, um den Park wiederzubeleben.

  • Mit der Absage bei der Regionale sind die Chancen auf eine Förderung im Rahmen der IGA gesunken
  • Dennoch lässt die Stadt Hattingen jetzt ein Konzept zur Restaurierung des Gethmannschen Gartens erstellen
  • In den kommenden Jahren sollen die historischen Punkte aufgewertet werden – mit oder ohne IGA

Die Chancen, im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 Zuschüsse für den Gethmannschen Garten zu bekommen, stehen nicht besonders gut. Dennoch soll sich, ob mit IGA oder ohne, in den kommenden Jahren etwas tun im Garten, verspricht Solveig Holste, Fachbereichsleiterin für Stadtbetriebe und Tiefbau. Außerdem ist auch das Projekt Ruhrfähre in Blankenstein noch längst nicht abgeschrieben.

Die Absage für die Regionale macht der Stadt einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Denn eigentlich war geplant, sich mit anderen mit der Regionale als großes Projekt für die Internationale Gartenausstellung zu bewerben. Ein Teil davon wäre auch der Gethmannsche Garten gewesen. Weil es nun nicht klappt mit der Regionale, geht der historische Garten wieder als ein kleines von sehr vielen Projekten aus verschiedensten Kommunen in die Verlosung.

Große Konkurrenz

„Es wird schwierig, mit anderen Projekten zu konkurrieren“, ist Solveig Holste deshalb wenig optimistisch. Denn mit einem Bochumer Stadtpark oder einer Wassergartenstadt Dorsten und anderen groß angelegten Plänen könne Hattingen nicht mithalten. „Aber wir geben alles“, will Holste die Flinte noch nicht ins Korn werfen. Immerhin konnte sie den Gethmannschen Garten schon bei den ersten Besprechungen zur geplanten IGA-Bewerbung im Jahr 2014 anbringen – er ist in der Bewerbung der Metropole Ruhr erwähnt.

Die steinernen Tische unterhalb der Friedrichshöhe werden gern als Rastplatz genutzt – auch von Martina und Barbara mit ihren Hunden.
Die steinernen Tische unterhalb der Friedrichshöhe werden gern als Rastplatz genutzt – auch von Martina und Barbara mit ihren Hunden. © Fischer

Am Mittwoch wurde ein Parkpflegewerk bei einem Landschaftsplanungsbüro in Auftrag gegeben. 20 000 Euro sind dafür im Haushalt bereitgestellt. Bis Ende des Jahres soll so ein „Konzept zur Reaktivierung des Gartens“ entstehen. Obwohl die Restaurierung des Gethmannschen Gartens schon seit Jahren diskutiert wird, sei so ein Konzept nötig. „Jeder hat mitdiskutiert. Aber die historische Struktur des Gartens geht dabei verloren“, sagt Holste. Die historischen Punkte sollen aber belebt werden. Der Freischnitt der Sichtachsen ist da nur ein Schritt.

Das Konzept soll ein Leitfaden sein, was aktuell zu tun ist, und auch dauerhafte Pflegekonzepte enthalten. Die Kosten dafür sollen in den kommenden Jahren in den Haushalt eingeplant werden – auch, wenn es keinen Zuschuss der IGA geben sollte. „Wenn wir doch noch Geld bekommen, dann ist das ein wunderschöner Tropfen obendrauf“, sagt Holste, denn sie weiß: „Wir haben ein Juwel hier.“

Als Projekt, wenn auch ohne direkte städtische Beteiligung, soll die Fähre von Blankenstein nach Stiepel unterstützt werden. „Für die Laufzeit der IGA würden wir die Fähre gern aktivieren“, sagt Holste. Dafür engagiert sich der Verein Ruhrfähre Stiepel–Blankenstein. Die Wittener Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigung (Wabe), die die Ruhrtalfähre betreibt, ist interessiert. Eine Studie soll klären, ob die Fährverbindung umsetzbar ist.