Hattingen. . Weil eine Sechszügigkeit der Gesamtschule Hattingen nicht umsetzbar ist, schlägt die Verwaltung nun einen Neubau am Standort Lange Horst vor.

  • Vom Rat beschlossene Sechszügigkeit der Gesamtschule ist derzeit nicht umsetzbar
  • Um für die großen Klassen mehr Platz zu schaffen, soll deshalb ein Neubau her
  • Finanziert werden soll der Bau durch das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ und das Kommunalinvestitionsfördergesetz

Die Gesamtschule Hattingen soll nach einem Vorschlag der Verwaltung am Standort Lange Horst erweitert werden. Möglich machen den Bau das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ und der Kommunalinvestitionsförderfonds des Bundes. Allerdings werden die Klassen groß bleiben: Ein Ausbau der Schule auf sechs Züge ist derzeit nicht möglich, erklärt die Verwaltung.

Dass die Gesamtschule sechszügig werden soll, hat der Rat bereits im März des vergangenen Jahres beschlossen. Dem schiebt die Bezirksregierung nun vorerst einen Riegel vor und hält eine Sechszügigkeit für nicht durchsetzungsfähig. Die Stadtverwaltung erklärt: Voraussetzung für den Ausbau ist laut Schulgesetz die Aufnahme von jährlich 150 Schülern aus Hattingen – und das über die Dauer von fünf Jahren. Für die Berücksichtigung auswärtiger Schüler seien Beschulungsvereinbarungen mit den Städten nötig, so die Stadtverwaltung. Diese Voraussetzungen für eine Sechszügigkeit seien gegenwärtig nicht erfüllt.

Massives Platzproblem

Vom Platzproblem, das daraus im Gebäude Lange Horst folgt, hatte Schulleiterin Elke Neumann erst kürzlich berichtet: Müssten dort 29 Kinder aufgenommen werden, „passt kein Tisch mehr in die Zimmer“. Das sieht auch die Stadtverwaltung vor dem Hintergrund der Integration von Flüchtlingen und der Inklusion und möchte nun neu bauen.

Geplant ist ein eigenständiger Erweiterungsbau auf einem der Schulhöfe am Standort Lange Horst. Im Dialog mit der Schule will die städtische Gebäudewirtschaft Ideen zur Gestaltung entwickeln. Ziel dürfte sein, mehr Platz für die Gesamtschüler zu schaffen. Wenn der Neubau fertiggestellt sei, könnten dann auch Umbauten im alten Schulgebäude erfolgen, erklärt Rudolf Viefhaus, Leiter der Gebäudewirtschaft.

Schon im laufenden Jahr will die Stadt 175 000 Euro aus dem Programm „Gute Schule“ in die Planung für den Erweiterungsbau investieren. Die Baumaßnahme selbst soll aus dem Kommunalinvestitionsfördergesetz finanziert werden, dessen Aufstockung um 3,5 Milliarden Euro der Bundestag beschlossen hat. Zwar sei noch eine Gesetzesänderung nötig damit die Mittel den Kommunen zufließen könnten. Doch die Beratungen laufen bereits und die Stadt ist optimistisch, dass es eine Entscheidung in den kommenden Monaten gibt. Entsprechend hält sie eine Einplanung der Mittel in den Etat 2018 für „unproblematisch“.

Noch muss die Politik allerdings des Plänen der Verwaltung zustimmen. Vorausgesetzt, der Vorschlag findet eine Mehrheit, könne mit dem Bau Ende des kommenden Jahres begonnen werden. Endgültig fertig mit dem neuen Gebäude und auch einer Umgestaltung im Altbau an der Straße Lange Horst könnte man dann im Jahr 2020 sein, kündigt Rudolf Viefhaus an.