Hattingen. . Die Fußballfachschaft will fair gehandelte Produkte in Vereinen nutzen. Am kommenden Dienstag steht faire Kleidung im Fokus einer Veranstaltung.

  • Händler für faire Kleidung stellt sich am 28. März im Bürgerzentrum Holschentor vor
  • Fußballmannschaften erhielten fair gehandelte Fußbälle als Siegprämien
  • Schon kleine Beiträge helfen, die Durchsetzung der Fair-Trade-Idee ist nicht immer einfach

Georg Hedwig und Gabriele Wulfers ist klar, dass viel mehr getan werden könnte und müsste, um den fairen Handel voranzubringen. Mit mehr Mitstreitern, die Themen anstoßen und dann auch dabei sind, wenn es ans Umsetzen geht, würden sie gern mehr bewirken. „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ gilt aber nicht nur für das putzige Tierchen. Es ist auch die Erfahrung, die Fair-Trade-Akteure machen. Ende des Monats nehmen sie schicke Kleidung aus fairem Handel ins Visier.

Als Aushängeschild und Ermutigung für die Zukunft hatte Johanna Fleischhauer im Oktober 2015 den Titel Fair-Trade-Town bezeichnet, der Hattingen als 371. Kommune verliehen worden war. Damals hatten die Akteure für fairen Handel noch Nachholbedarf bei Kleidung und Mode gesehen. Das Thema gehen sie jetzt an bei einer Veranstaltung, die coole und schicke Kleidung in den Mittelpunkt rückt und damit vor allem junge Leute locken soll.

Kong Island Store stellt faire Kleidung vor

Im Eine-Welt-Laden am Steinhagen werden Kunden durchaus fündig. Jüngere Leute fahren vielleicht in den Kong Island Store nach Bochum, wenn sie ihn kennen. Von dort wird am Dienstag, 28. März, um 19 Uhr Andreas Schröter nach Hattingen kommen, um im Zentrum für Bürgerschaftliches Engagement Holschentor, Talstraße 8, das Sortiment vorzustellen und zu erklären, was echten fairen Handel bei Kleidung ausmacht. Die Steuerungsgruppe FairTrade lädt gemeinsam mit der Volkshochschule ein.

Im Vorjahr fanden zwei Veranstaltungen statt. Einmal ging es um die Textilproduktion in der globaliserten Welt. Zum anderen wurde die Gepa besucht, wo es Produkte aus fairem Handel gibt. Kaffee, Tee und Süßigkeiten sehen Wulfers und Hedwig gut abgedeckt durch das Angebot in Supermärkten. Doch selbst im Bürgerzentrum Holschentor, wo sich die Steuerungsgruppe trifft, sei es nicht einfach, bei allen Nutzern fair gehandelten Kaffee durchzusetzen, wenn Gruppen scharf rechnen und dann günstigeren Kaffee kaufen.

Kleine Beiträge leisten

Dabei könnte jeder, so Gabriele Wulfers, auch kleine Beiträge leisten. Etwa, indem er fair gehandelte Blumen kauft und den Tisch vielleicht nur jede zweite statt jede Woche mit Schnittblumen schmückt. Begeistert sind die Mitglieder der Steuerungsgruppe, die in der Redaktion von Plänen und stattgefundenen Aktionen wie einem Frühstück auf dem Untermarkt im Vorjahr berichten, dass die Fußballfachschaft mehr fair gehandelte Produkte in Vereinen nutzen will.

Erstmals seien mit Unterstützung der Sparkasse fair gehandelte Fußbälle als Siegprämien bei den Jugendstadtmeisterschaften und bei der Verleihung des Fairplay-Pokals an den TuS Blankenstein übergeben worden. Schön fände die Steuerungsgruppe, wenn mit mehr fairen Bällen gespielt würde. Diese seien allerdings nicht für alle Leistungsanforderungen zu bekommen. Im Herbst muss das Zertifikat als Fair-Trade-Town erneuert werden. Vorher findet vom 10. August bis zum 1. September eine Fair-Trade-Botschafter-Ausstellung statt, die Persönlichkeiten vorstellt, die ein Zeichen für gerechten Konsum setzen. Sollte sich viel geändert haben, wird der Einkaufsführer neu aufgelegt.