Dieter Fesser ist Medizinischer Fußpfleger. Der Podologe hat eine zweijährige Ausbildung hinter sich.In der Praxis steht Hygiene an erster Stelle

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MEIN BERUF PODOLOGE "Podo... was?" Die Frage bekommt Dieter Fesser häufiger zu hören, wenn er seinen Beruf nennt. Fußpfleger wäre da schon einfacher. Die Bezeichnung sei aber nur unzureichend. Unterschiede gebe es schon bei der Ausstattung der Behandlungsräume.

Dieter Fesser tippt mit dem Fuß auf einen Knopf. Vollautomatisch senkt sich der Stuhl nach hinten. Der Behandlungsraum ähnelt einer Zahnarztpraxis. Die Instrumente sind steril verpackt. Fräsen, Feilen, Schaber, Scheren, Klemmen und Zangen.

Ein Blick auf die Nägel. Sie sehen gut aus, sie sind nicht eingewachsen, die Nagelhaut ist nicht entzündet. Das ist nicht bei allen Menschen so. Verwachsungen könnte man mit einer Nagelspange korrigieren. Wenn der Nagel zu große Beschwerden macht, wird er runter gefeilt.

Dieter Fesser nimmt die Zange aus der Verpackung und schneidet die Nägel. Dabei trägt er Mund- und Nasenschutz. Damit er nicht versehentlich kleine Partikel einatmet oder verschluckt.

"Ekel darf man nicht spüren", sagt Fesser. Wenn seine Kunden mit Pilzen oder offenen Wunden zu ihm kommen, weiß er sich zu schützen. "Wir tragen grundsätzlich immer Handschuhe." Wichtig sei, dass der Patient sein Schamgefühl ablege. Er sei den Anblick gewohnt. "Hauptsache, die Leute kommen, um ihre Probleme behandeln zu lassen."

Er verstehe sich als Partner des Arztes, sagt Dieter Fesser. "Wir behandeln grundsätzlich nur Probleme, die von außen zu bearbeiten sind." Bei Fehlstellungen zum Beispiel werde der Patient an einen Orthopäden verwiesen. Fachärzte ihrerseits vermittelten häufig ihre Patienten zur Weiterbehandlung an einen Medizinischen Fußpfleger.

Diabetiker seien eine immer größer werdende Patientengruppe. "Viele Zuckerkranke verlieren mit der Zeit das Gefühl im Fuß", sagt Fesser. Verletzungen oder Entzündungen fielen dann kaum noch auf. Deshalb sei es wichtig, dass eine fremde Person Hühneraugen und Co. im Blick behalte.

Der Podologe unterscheide sich vom Fußpfleger durch die deutlich längere Ausbildung. "Wir haben zwei Jahre Ausbildungszeit. Die Prüfung wird staatlich abgenommen", sagt Dieter Fesser. Danach darf sich der Azubi Podologe und Medizinischer Fußpfleger nennen. Seit 2002 sorgt die Neuregelung für die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Ausbildungsstufen. Dieter Fesser hatte vor seiner Ausbildung zum Podologen eine Zeit als Bademeister und Masseur hinter sich - ein Seiteneinsteiger.

Dieter Fesser zieht vorsichtig die Zehen auseinander. Kein Pilzbefall. Glück gehabt. Am Fußballen entdeckt er eine Verhornung. Mit dem Skalpell trägt der Podologe die Hornhaut vorsichtig ab. Dann noch etwas Creme für beide Füße. Der wichtigste Schritt kommt zum Schluss. Die benutzten Instrumente gehen in die Desinfektion. Es soll sich kein Patient in der Praxis zusätzliche Keime einfangen.