Hattingen. . Helios-Gruppe erklärt Verhandlungen über den Verbleib für gescheitert. Alle 550 Mitarbeiter sollen am neuen Standort weiter beschäftigt werden.
- Helios erklärt Verhandlungen über den Verbleib in Holthausen für gescheitert
- Alle 550 Mitarbeiter sollen am neuen Standort weiter beschäftigt werden
- Der Mietvertrag für die Spezial-Klinik endet im November 2022
Die Rehabilitations-Klinik in Holthausen steht vor dem Aus. Die Geschäftsführung der Helios-Gruppe, zu der das Krankenhaus an der Straße Am Hagen gehört, hat die Mitarbeiter am Mittwoch über Pläne für einen Umzug nach Wuppertal informiert. Alle 550 Beschäftigten sollen ihren Job behalten. Ihnen werden Arbeitsplätze am neuen Standort angeboten, heißt es.
Sorgen um den Verbleib der Klinik macht sich die Stadt Hattingen seit knapp einem Jahr. Im April 2016 war bekanntgeworden, dass die Verhandlungen zwischen Helios und dem Eigentümer des Klinikgebäudes über eine Verlängerung des Mietvertrages stocken. Der aktuelle Vertrag endet im November 2022.
Auch der Kauf war eine Option
Offensichtlich hat Helios versucht, bei der Höhe der Miete massive Abstriche zu erreichen. Allerdings war wohl auch der Kauf der Immobilie eine mögliche Option. „Wir sehen zurzeit keine Möglichkeiten für einen Verbleib in Hattingen“, sagte Helios-Sprecher Volker Martin am Donnerstag der WAZ. „Unsere Geschäftsführung hat die Mitarbeiter am Mittwoch darüber informiert, dass die Pläne für einen Neubau in Wuppertal jetzt konkret verfolgt werden.“
Im Stadtteil Barmen will die Helios-Gruppe neben ihrer bestehenden Uni-Klinik auf einem großen Campus-Gelände nun also eine neue Reha-Einrichtung bauen. Mit der Planung müsse man jetzt starten, damit der Umzug bis 2022 klappt, sagte Martin. Hattingen verliert mit der Spezial-Klinik in Holthausen seinen nach der Stadtverwaltung und dem Evangelischen Krankenhaus drittgrößten Arbeitgeber.
1993 hatte die Reha-Klinik in Holthausen den Betrieb aufgenommen. 1996 kam das Kinderhaus dazu. Beide Einrichtungen behandeln Patienten aus einem großen Einzugsgebiet. Insgesamt verfügt das Rehabilitationszentrum für Neurologie, Neurochirurgie und Neuropädiatrie aktuell über 210 Betten für Erwachsene und 60 für Kinder und Jugendliche. Das Haus gehört zur Helios-Gruppe, einem der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in Europa. Sie unterhält 111 Kliniken mit mehr als 34 000 Betten und 68 000 Mitarbeitern.
Schon im April vergangenen Jahres hatte Bürgermeister Dirk Glaser auf erste Berichte über die Standortdiskussion reagiert. Die Stadtverwaltung werde alles tun, was ihr möglich sei, um den Verbleib der Klinik in Holthausen zu gewährleisten. Das habe er der Geschäftsführung auch in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, so Glaser damals. Offenbar ohne Erfolg.