Hattingen. Weiterentwicklung des Radverkehrskonzeptes durch das Ingebieurbüro Runge: Eigene Radstreifen auf größtem Knotenpunkt im EN-Kreis vorgeschlagen.

  • Ein Fahrstreifen mit einer Breite von 1,50 Meter für Radler soll markiert werden
  • Die Fahrbahnbreite für den Kfz-Verkehr wird dadurch reduziert
  • Sechs weitere Radverkehrsachsen wurden jetzt vorgestellt

Der Fahrrad-Verkehr soll künftig auch über die Reschop-Kreuzung geführt werden. Es soll ein Fahrstreifen mit einer Breite von 1,50 Meter für Radler markiert werden, die Fahrbahnbreite für den Kfz-Verkehr auf der am meisten befahrenen Straßenkreuzung im Ennepe-Ruhr-Kreis würde reduziert. Dies hat Hans-Rainer Runge vom Ingenieurbüro Runge IVP bei seiner Vorstellung des weiterentwickelten Radverkehrskonzeptes erklärt. Es sind separate Ampel-Anlagen vorgesehen, mit denen Radfahrer angehalten werden können.

„Radverkehr gehört auf die Fahrbahn“, sagt Runge und untermauerte das vehement: „Eine Hauptstraße ist eine Hauptstraße für alle Verkehrsteilnehmer.“ Einzige Alternative sei ein Hochboard, das gemeinsam mit Fußgängern genutzt werden müsste – so wie es zurzeit der Fall ist.

Gratzel warnt vor Freigabe

Der innere Fahrbahnstreifen für Autos und Lkw bliebe drei Meter breit, der äußere, auf dem die Markierung aufgetragen werden soll, reduziert sich dadurch auf 2,50 Meter. Der Schutzstreifen darf von breiteren Kfz und bei Abbiegevorgängen überfahren werden.

„Ich bin strikt dagegen, das ist lebengefährlich und nicht verantwortbar“, sagt Gilbert Gratzel (FDP), der sich im Verkehrsausschuss mit dem Thema befasste. „Ich warne deshalb davor, diesen Verkehrsknotenpunkt für den Radverkehr freizugeben.“

Hans-Rainer Runge weiß um die Vorbehalte, die einem solchen Konzept entgegengebracht werden: „Die Beurteilung der Verkehrsführung ist individuell – der sichere Radfahrer fühlt sich sicher, der unsichere Radfahrer fühlt sich nicht sicher. Was klar ist: Dies sind keine Wochenendausflug-Wege.“

Die Radverkehrsachsen im Überblick

Die Reschop-Kreuzung ist Bestandteil der Radverkehrsachse „Von Nord nach Süd durch Hattingen“, sechs weitere wurden jetzt vorgestellt. Im einzelnen:
– „Die Trasse zur Ruhr“ sieht die Verlängerung des Bahntrassen­weges zwischen dem ehemaligen Kone-Gelände und dem früheren Rewe-Zen­trallager bis zum Alten Bahnhof vor.
– „Von der City zur Ruhr“ beinhaltet die umgestaltete Bahnhofstraße, die zurzeit geplant wird.
– „Kreuz und quer durch die Südstadt“ sieht zwei recht lineare Strecken vor.
– „Aus dem Süden zum Pottacker“ führt von der Realschule (alternativ: Gymnasium Waldstraße) am ehemaligen Opel-Haus vorbei zur L651 – eine Querungshilfe fehlt.
– „Von Ost nach West“ führt weitestgehend über die Holthauser Straße von Holthausen in die City.
– „Von Welper in die Innenstadt“ führt über Hunsebeck, Brandtstraße und Vinckenbrink in die City.