Hattingen. . Bei der Amphibien-Wanderung der Naturführer gab es viel zu sehen und zu lernen. Pinkelnde Frösche und ein Godzilla begeisterten die Kinder.
- Bei der Amphibienwanderung im Ruhrtal gab es viel zu sehen und zu lernen
- Zu den Amphibien im Ruhrtal zählen Frösche, Kröten und Molche
- Ein kleiner Godzilla und ein flutschiger Frosch begeisterten die Kinder
Leuchtende Taschenlampen und leuchtende Kinderaugen folgten Naturführer Martin Maschka bei der Amphibienwanderung. Im Ruhrtal zwischen Hattingen und Linden ging es bei einsetzender Dämmerung los, neben den Lichtern hatten die Kinder noch Eimer für die Frösche, Molche und Kröten dabei.
Seit mehr als 15 Jahren bietet Maschka die Expedition im März an. „Wenn der Frühling kommt, kommen die Amphibien aus ihren Winterquartieren, um sich zu paaren“, erklärt er den Kindern. Und der Ort sei besonders geeignet. „Früher gab es hier eine Kläranlage, einen großen Teich und ganz viele Amphibien.“ Maschka betont das „früher“ und ein vorbeigehender Passant ruft: „Und auch ganz viele Dinosaurier.“ Die Kinder und Maschka lachen, er ergänzt lächelnd: „Nur die Dinosaurier sind ausgestorben, die Frösche nicht.“
Vor allem bei den milden Temperaturen endet die Winterstarre der Tiere. „Vorgestern haben wir gar keine Tiere gefunden, aber heute haben wir bestimmt mehr Glück.“ Keine fünfhundert Meter weiter: die erste Kröte. Unter viel Gejauchze und Gewühl geht Maschka mit dem Tier reihum, so dass jeder es aus nächster Nähe begutachten kann. „Ich mag die Kröten am meisten, die kenne ich einfach am besten“, sagt Marlene, 12, strahlend. Sie hat schon mehrmals bei solchen Wanderungen mitgemacht. Genau wie Clemens, 9: „Ich bin zum zweiten Mal hier, es macht Spaß und man lernt viel. Und es gefällt mir, dass wir die Tiere anfassen und in die Eimer tun dürfen.“
Maschka zeigt anhand einer Kröte, wie man sie behutsam zwischen beiden Handflächen einschließt. „Und dann pinkelt sie“, erklärt er grinsend und wartet kurz ein paar „Igitt“-Ausrufe ab. „Das ist aber nur Wasser“, fügt er hinzu. „Die Kröte macht das, damit sie glitschig wird und noch aus dem Maul eines Kranichs flutschen kann.“ Mehrere „Oh“-Rufe sind zu vernehmen und auch ein paar Eltern sehen aus, als hätten sie gerade etwas gelernt.
Manche Kinder haben schon Lieblings-Amphibien, wie Liyah, 9: „Ich mag den Kammmolch. Der hat so einen schönen Kamm, der sieht ganz toll aus.“ Luca, 7, ist da etwas pragmatischer: „Ich finde toll, dass die so schnell laufen können.“ In seinem Eimer sind trotzdem schon zwei Frösche. „Einen habe ich selbst gefangen“, sagt er stolz. Währenddessen ruft Maschka die Kinder zusammen und zeigt ihnen einen Molch: „Das ist ein Männchen, ihr könnt das an dem gezackten Kamm sehen, den sie in der Paarungszeit tragen. Sieht aus wie bei Godzilla.“ Mehrere Taschenlampen leuchten auf den Molch und die Gesichter der Kinder mit Begeisterung.