Hattingen. . Die Afrika-Hilfe-Stiftung aus Hattingen hat sechs Projekte in Ruanda abgeschlossen. Jetzt soll eine Tagespflege in Higiro organisiert werden.

  • Die Hattinger Afrika-Hilfe-Stiftung hat bereits sechs Projekte in Ruanda erfolgreich durchgeführt
  • Heim für elternlose Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung kann jetzt selbstständig arbeiten
  • Neues Projekt soll sich um die Betreuung behinderter Kinder in Higiro kümmern

Die Afrika-Hilfe-Stiftung aus Niederwenigern schließt jetzt das sechste Projekt erfolgreich ab. Vorsitzender Johannes Küpperfahrenberg ist bereits in Butare, Vorstandsmitglied Pastor Mirco Quint fliegt am heutigen Montag nach Ruanda. Und dann übergeben beide das Haus „Glaube und Licht“ in die Eigenständigkeit. Um zugleich vor Ort das Nachfolgeprojekt voranzutreiben: eine Tagespflege für behinderte Kinder in Higiro. „Das liegt in den Bergen.“

Das Haus „Glaube und Licht“ ist ein Heim für elternlose Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung. Vor zwölf Jahren initiierte es die Afrika-Hilfe-Stiftung, unterhält es seitdem – mit monatlich 1000 Euro. Das Geld reicht für die Versorgung der 28 Bewohner, die Gehälter der acht Betreuerinnen und die Nebenkosten. „Inzwischen interessiert sich der Staat auch mehr für benachteiligte Menschen. Die Mitarbeiter von dem Haus sind an die Kommune dort herangetreten, sie engagiert sich jetzt für ‘Glaube und Licht’“, erklärt Quint. Außerdem sei eine große italienische Organisation nun mit im Boot, die sich um die sozialpädagogischen und medizinischen Belange der Einrichtung kümmere.

150 Familien, die Hilfe brauchen, sind ausgemacht

Von Butare aus werden Küpperfahrenberg und Quint nach Higiro fahren. Die Afrika-Hilfe-Stiftung arbeitet mit der Caritas vor Ort zusammen. Der Priester Abbé Anastase Nkundimana ist beratendes Mitglied im Stiftungsvorstand und Direktor der Caritas in Butare. Er berichtete, dass es in Higiro viele Familien mit behinderten Kindern gebe. „Wir haben Kontakt zu der Ordensgemeinschaft aufgenommen, deren Name übersetzt unschuldige Kinder von Bethlehem heißt. Darin engagieren sich Menschen mit sozialen Berufen, die neben ihrem Beruf noch woanders helfen möchten. Sie haben uns ein Konzept vorgelegt“, erklärt Quint.

Küpperfahrenberg und seine Frau waren bereits ein Mal vor Ort. Die Aktiven haben dort 150 Familien mit behinderten Kindern ausgemacht. „Die Eltern können tagsüber nicht arbeiten, weil sie sich um ihre Kinder kümmern. Dann verarmen sie“, erläutert Quint die Problematik.

Von der Ordensgemeinschaft gewünscht sei ein Zentrum für Tagespflege, ein Bus, um Kinder abzuholen. „Aber wir können nicht alle Wünsche erfüllen, wir wollen sehen, ob nicht die Räume der Kirchengemeinde oder Dorfgemeinschaft genutzt werden können. Wir möchten vor allem auch pädagogisch unterstützen.“ Denn die Eltern dort wollten sich um die Kinder kümmern. Der Ordensgemeinschaft vor Ort ist schon Geld zugekommen – etwa um Lebensmittel für die Familien zu kaufen.