Hattingen. . Fünf Einbahnstraßen will Hattingen für Radler in beide Richtungen freigeben. Ein Ingenieurbüro entwickelt zudem neue Fahrrad-Routen.
- Die Stadt Hattingen strebt mehr zusammenhängende Strecken für Radfahrer an
- Ideen dafür hat ein externes Ingenieurbüro entwickelt, das auch Fördermöglichkeiten aufzeigen soll
- Vorschlag eines WAZ-Lesers wird aufgegriffen, Einbahnstraßen für Radler werden freigegeben
Hattingen geht einen Schritt weiter auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Stadt. Dafür wurde ein Ingenieurbüro beauftragt, um die „Umsetzung konkreter baulicher Maßnahmen“ zu unterstützen. Eine erste Entscheidung zugunsten der Radfahrer steht: Einige Einbahnstraßen sollen für Radler in beide Richtungen freigegeben werden.
WAZ-Leser Hans-Michael Beckmann hatte sich im vergangenen Jahr mit seinem Anliegen an die Stadt gewendet, zehn Einbahnstraßen freizugeben. „Mehr Fahrradfreundlichkeit ist für uns ein großes Thema“, betont Helmut Hollmann, zuständig für Verkehrsführungskonzepte bei der Stadt. Nach Beratungen in der Verwaltung und mit der Polizei sollen deshalb nun fünf von Beckmanns Vorschlägen umgesetzt werden. „Dafür mussten Kriterien nach der Straßenverkehrsordnung geprüft werden – zum Beispiel muss die Straßenbreite ausreichen“, erörtert Hollmann.
Freigegeben werden die Straßen Rathausplatz zwischen Roonstraße und Moltkestraße sowie in der Gegenrichtung und zwischen den Parkplätzen am Rathaus und am Finanzamt. Außerdem die Moltkestraße selbst und auch die Eickener Straße soll im Bereich des Aldi-Marktes für Radfahrer in beiden Richtungen befahrbar werden. Mit der Aufstellung der Schilder an den Einmündungen wird nun der Fachbereich Stadtbetriebe und Tiefbau beauftragt. Wie lange die Umsetzung dauert, kann Hollmann noch nicht mit Sicherheit sagen.
Weitere Straßen freizugeben, ist bisher aber nicht geplant, sagt er. Zuletzt sei vor gut zwei Jahren die Straße An der Hesselbecke in Blankenstein für Radfahrer geöffnet worden.
Die jetzigen Pläne sind aber nur ein Schritt für mehr Radfreundlichkeit. Waren bisher mit wenigen Mitteln nur kleine Maßnahmen des Radverkehrskonzeptes von 2010 umgesetzt worden, soll jetzt mit Hilfe der externen Berater daran gearbeitet werden, ein geschlossenes Radwegenetz in Hattingen zu entwickeln und Fördermöglichkeiten zu finden.
Das wird auch Thema im Verkehrsausschuss am kommenden Dienstag, 7. März, 17 Uhr, sein. Dann soll das Ingenieurbüro das Konzept vorstellen. „Wichtige Zielsetzung ist es, weg vom häufig nur als ,Stückwerk’ zu bezeichnenen Vorgehen der letzten Jahre zur Planung zusammenhängender Routen zu kommen“, heißt es in der Vorlage zum Ausschuss. Besonderer Wert wird auf die Verbindung zwischen den Stadtteilen und der Stadtmitte gelegt.
Entwickelt wurden bisher Ideen zu folgenden Routen, die im Ausschuss im Rathaus vorgestellt werden: von der Trasse zur Ruhr – der Bahntrassenweg; von der City zur Ruhr – die neue Bahnhofstraße; von Nord nach Süd – die August-Bebel-Straße; kreuz und quer durch die Südstadt; aus dem Süden zum Pottacker; von Holthausen in die Stadtmitte; von Welper in die Innenstadt und von der Kohlenbahn an den Ruhrtal-Radweg.