Hattingen. . Der Mischling ist immer dabei, wenn Frauchen Petra Gockeln arbeitet. Sie ist Autorin und von ihrem vierbeinigen Freund einfach begeistert.
Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett: ein alter Schlager. Für die Hattinger Krimi-Autorin Petra Gockeln gilt aber eher: Ohne Kobold schreibt sie keinen Krimi.
Kobold ist ein Mischlingsrüde – und hat im Herzen und auf der Couch der 57-Jährigen einen festen Platz erobert. Im Internet entdeckte sie das Foto des Vierbeiners, in dem auf jeden Fall eine französische Bulldogge steckt. Zu dem Zeitpunkt war sie schon vier Jahre hundelos. „Ich hatte immer Hunde, meist solche, die in Beziehungen vorhanden waren und die ich dann adoptiert habe“, erinnert sie sich. Doch das waren zumeist große Hunde. „Und die sind meistens entspannt und ruhig. So kleine Hunde sind doch viel agiler.“
Gockeln wollte eigentlich erst wieder einen Hund, wenn sie im Ruhestand ist. „Aber dann bin ich über Kobold gestolpert. Ich habe einfach mal hin und wieder im Internet nachgeguckt. Dann sah ich sein Gesicht, und es war um mich geschehen. Es sah aus, als würde er grinsen. Er hat so viele verschiedene Gesichtsausdrücke. Manchmal macht er ein niedliches Baby-Gesicht. Wenn ich ihn ansehe, dann geht mir das Herz auf“, gesteht Petra Gockeln.
Kobold kam als kleiner Macho
Kobold war Insasse einer nordspanischen Tötungsstation. Mit Hilfe der Tierschutzorganisation „Hundehilfe 4 Pfoten e.V.“ gelang es, ihn innerhalb einiger Wochen von Spanien nach Deutschland einzufliegen. Als der kleine Kerl ankam, war er drei Jahre alt, ängstlich und unsicher – aber auch kleiner Macho. „Um ihn zu entspannen, musste ich an mir arbeiten“, erklärt Petra Gockeln. Konsequenz war gefragt.
Mittlerweile ist Kobold acht Jahre alt und hat sich perfekt eingelebt. Er fühlt sich wohl, hat viele Hundefreunde und ist fast jeden Tag auf der Hundewiese an der Ruhr. Er liebt es, über die Wiese zu rennen, Stöckchen zu apportieren oder in der Erde zu buddeln. Zwei Mal am Tag geht Petra Gockeln mit Kobold eine große Runde. „Es ist toll, die Kontakte zu anderen Hundebesitzern und Hunden zu knüpfen – und man ist an der frischen Luft.“ Zwischendurch gehen die beiden in den Garten.
Außerdem liebt Kobold die Sonne – kein Wunder, stammt er doch aus Spanien. „Sobald sie scheint, liegt er stundenlang regungslos auf der Terrasse und lässt sich das Fell wärmen“, berichtet Petra Gockeln.
Mit Hund im alten Volvo unterwegs
Und dass Kobold klein ist, findet Frauchen inzwischen auch richtig praktisch: „Ich kann ihn einfach mal schnell auf den Arm nehmen, wenn etwas ist. Außerdem habe ich eine tolle Nachbarschaft. Ich bin Single. Ist mal etwas, bekommt man einen kleinen Hund schneller mal eben untergebracht“, weiß sie. Doch wenn es eben geht, ist Kobold immer dabei. „Wir fliegen nicht gerne“, sagt die Frau, die einige Jahre als Aussteigerin auf Kreta lebte, bevor sie in Deutschland nach eigenen Homepage-Angaben wieder „einstieg“. Darum fährt sie mit Kobold lieber in ihrem alten Volvo – in die Niederlande, nach Belgien, nach Frankreich. „Ich mache alles, wo der Hund mit kann.“
Und das gilt eben auch fürs Krimischreiben. „Er unterstützt mich beim Lösen der kniffligsten Fälle. Er ist immer auf der richtigen Fährte“, scherzt Petra Gockeln. „Er ist mein kleiner Dog Watson.“
Übrigens: Die Tierfreundin beteiligt sich gern jederzeit mit kostenlosen Krimi-Lesungen an Benefiz-Veranstaltungen zugunsten von Tierschutzorganisationen. Info
Geschichten von der Hundewiese – schreiben auch Sie uns Ihre Tiergeschichte!
Die Geschichten von der Hundewiese in der WAZ hatte Petra Gockeln gelesen und sich bei uns gemeldet.
Machen Sie mit: Wenn auch Sie einen bellenden Vierbeiner haben und uns seine – und auch ihre gemeinsame – Geschichte erzählen möchten, dann können sie sich in der Redaktion melden. Gerne auch von anderen Tieren.
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