Hattingen. . Das Gymnasium Waldstraße bietet zum neuen Schuljahr einen zweisprachigen Zweig an. Schüler sollen fit gemacht werden für heutige Anforderungen.
- Waldstraße bietet zum neuen Schuljahr zweisprachigen Zweig an, Anmeldungen entscheiden über Einführung
- Lehrer Johannes Schalück sagt, Angebot sei tolle Möglichkeit, sehr gute Englischkenntnisse zu erwerben
- Ab derJahrgangstufe sieben wird der Fachunterricht in Geschichte und Erdkunde auf Englisch erteilt
Geliebäugelt mit einem bilingualen Zweig hatte mancher am Gymnasium Waldstraße schon länger. Doch erst seit kurzem gibt es im Kollegium genügend Englischlehrer mit Zweitfach Geschichte oder Erdkunde sowie eine Vielzahl weiterer motivierter Fachkollegen, damit sich dieses Projekt realisieren lässt. Der Start des bilingualen Zweigs ist bereits zum nächsten Schuljahr geplant.
Johannes Schalück (51), Lehrer für Englisch und Geschichte und Organisator des zweisprachigen Zweigs am Gymnasium Waldstraße, freut sich schon jetzt sehr auf den Start. Seit 2009 unterrichtet er an der Waldstraße in der Jahrgangsstufe 8 im Wahlpflichtbereich Geschichte bilingual, zuvor hat er bereits jahrelang Erfahrungen mit dem bilingualen Zweig an der Bochumer Pestalozzi-Realschule sowie an einem Bonner Gymnasium gesammelt. „Ich weiß“, sagt er, „dass ein solches Angebot Schülern eine tolle Möglichkeit bietet, wirklich gute Englischkenntnisse zu erwerben.“ Und diese Kompetenz könnten sie nach der Schulzeit „hervorragend anwenden: im Studium, im Beruf; auch privat“.
Im Schnitt etwa eine Wochenstunde mehr Unterricht
Natürlich müssten Schüler, die eine bilinguale Klasse besuchen, „etwas mehr Unterricht in Kauf nehmen, im Schnitt etwa eine Wochenstunde“. In der Klassen 5 und 6 erhalten die Mitglieder der an der Waldstraße schon jetzt „Bili-Klasse“ genannten Einrichtung dabei mindestens fünf statt wie ihre Mitschüler in den Parallelklassen vier Wochenstunden Englisch. Und auch für den ab Klasse sieben schwerpunktmäßig auf Englisch abgehaltenen Fachunterricht in Erdkunde und Geschichte sind mehr Stunden vorgesehen. In diesen, so Johannes Schalück, lernten die Schüler dabei nicht nur auf Englisch etwas über das jeweilige Fach, sondern auch andere Kulturen multiperspektivisch kennen.
Im optimalen Fall erhalten die Schüler am Ende ihrer Schullaufbahn übrigens den Abschluss eines bilingualen Bildungsgangs auf dem Abiturzeugnis zertifiziert. Voraussetzung dafür: Englisch als Leistungskursus und Geschichte oder Erdkunde als weiteres Abiturfach.
Lehrerkonferenz hat bilingualen Zweig einstimmig befürwortet
Bei der Vorstellung des Projektes am Tag der offenen Tür sei das Interesse für einen bilingualen Zweig enorm gewesen, sagt Johannes Schalück. Jetzt hofft er, dass sich das auch in den Anmeldungen der künftigen Fünftklässler widerspiegelt. Denn eingeführt werde der – von der Lehrerkonferenz einstimmig befürwortete – bilinguale Zweig wohl nur, wenn es für diesen „Anmeldungen in Klassenstärke“ gibt. Dass die Schulkonferenz, die als Gremium für die neue Profilierung noch ihr Okay geben muss, Ja dazu sagt, da ist sich der Pädagoge dagegen sicher.
Was ein Schüler mitbringen sollte, um in einer bilingualen Klasse zurecht zu kommen? „Freude am Umgang mit Sprache, aber auch ein gutes Arbeitsverhalten“, sagt Johannes Schalück. Und er fügt hinzu: „In Englisch werden keine Vorkenntnisse erwartet.“
>>> DAS STICHWORT: BILINGUALER UNTERRICHT
Bilinguale Angebote gibt es an mehr als 250 Schulen in NRW, hauptsächlich in Englisch und Französisch, aber auch in Italienisch, Spanisch, Niederländisch, Portugiesisch, vereinzelt sogar in Neugriechisch.
Ziel des bilingualen Unterrichts ist es in erster Linie, die Sprachkompetenz zu erhöhen. Laut Schulministerium sind die Erfahrungen durchweg positiv.