Hattingen. Buslinie, Pontonbrücke, Internet: Henning Kaiser hadert mit dem „vergessenen Stadtteil“ Niederwenigern. Ortsbürgermeister Haske hält dagegen.
- Henning Kaiser hadert mit dem „vergessenen Stadtteil“ Niederwenigern
- Buslinie, Pontonbrücke und Internet spricht er als Probleme an
- Ortsbürgermeister Theo Haske hält dagegen und will sich kümmern
„Der vergessene Stadtteil“ hat Henning Kaiser seinen Brief an die WAZ-Lokalredaktion überschrieben. Er beginnt so: „Hattingen war immer mein Lebensmittelpunkt. Kindergarten, Grundschule, Sportverein, alles war familiär, professionell organisiert und gut zu erreichen. Dieses Glück wird mein Nachwuchs nicht mehr haben.“
Buslinie 141
Familie Kaiser wohnt an der Kohlenstraße. Dort wird die Buslinie 141 umgeleitet, womit die direkte Anbindung Richtung Innenstadt entfällt. „Somit sind weder die ortsansässigen Sportvereine, noch die Hattinger Schulen für meinen Nachwuchs per Bus zu erreichen“, sagt Kaiser. Man werde sich nach Essen orientieren müssen.
„Ich kämpfe seit Monaten für eine tragbare Lösung“, sagt dazu Theo Haske. Der Ortsbürgermeister zweifelt die niedrigen Fahrgastzahlen an, die zur neuen Linienführung geführt haben. Da der Kreis aber so entschieden habe, gehe es jetzt darum, an der Kohlenstraße eine neue Haltestelle einzurichten. Und: auf eine weitere Linienänderung im Sommer zu hoffen. „Vielleicht kann die 141 ja dann durch Byfang fahren.“
Pontonbrücke
Für einen weiteren Höhepunkt bei der Abspaltung des Stadtteils hält Henning Kaiser die Sperrung der Pontonbrücke in Dahlhausen. Er kritisiert „ein jahrelanges Ringen um Zuständigkeiten der angrenzenden Gemeinden, ohne den tatsächlichen Willen, eine Lösung herbeizuführen“. So sei die derzeit favorisierte Lösung einer Begrenzung der Durchfahrtshöhe seinerzeit verworfen worden, um Wochenendausflügler mit Fahrraddachträgern nicht zu verärgern.
„Die Brücke muss so schnell wie möglich wieder geöffnet werden“, fordert Theo Haske. Er gibt Hennig Kaiser recht („Eine Höhenbegrenzung aufzubauen, kann nicht so schwer sein“), sieht das Problem aber woanders. „Der EN-Kreis tut nichts und die Stadt Bochum mauert“, findet Christdemokrat Haske. Er habe Bürgermeister Dirk Glaser gebeten, weitere Gespräche mit der Nachbarkommune zu führen.
Schnelles Internet
Bei der Versorgung mit schnellem Internet werde der Stadtteil ebenfalls außen vor gelassen, meint WAZ-Leser Henning Kaiser. Im Ortskern sei es zwar vorhanden, ein Ausbau allerdings nicht geplant. „Die Innenstadt wurde dagegen mehrfach hochgerüstet“, beschwert sich Kaiser über eine Ungleichbehandlung.
Das sieht Theo Haske anders. „Die Telekom hat doch angekündigt, noch in diesem Jahr in Niederwenigern neue Kabel zu verlegen“, sagt der Ortsbürgermeister.“