. Petra Schmidt (56) ist die Nachfolgerin von Ex-Rektor Bruno Lück an der Weiltor-Grundschule. Was sie für diese plant und was sie sich wünscht.
- Petra Schmidt (56) ist Nachfolgerin von Ex-Rektor Bruno Lück an der Weiltor-Grundschule
- Auf ihrer Agenda steht unter anderem eine Überarbeitung des Schulprogramms
- Sie fühlt sich wohl als Leiterin, wünschte sich aber mehr finanzielle Anerkennung ihres Berufsstandes
Sie ist ein altbekanntes Gesicht an der Weiltor-Grundschule St. Franziskus. Bereits seit 1995 unterrichtet Petra Schmidt ebendort. 1999 wurde sie zudem stellvertretende Schulleiterin von Ex-Rektor Bruno Lück. Dessen Nachfolge hat die 56-jährige Bochumerin nun angetreten. Und fühlt sich in dieser Position wohl.
Dass sie sich um die Leitung an „ihrer“ Schule bewerben würde, das war für Petra Schmidt dabei keine Frage. Auch wenn sie sagt, dass diese Position „sehr arbeitsintensiv“ ist – erst Recht, wo sie bisher ohne Konrektor auskommen muss und als Klassenlehrerin der 1 b auch noch 13 Wochenstunden 25 i-Dötze unterrichtet. Doch sie sagt, nach den vielen Jahren als Lücks Stellvertreterin habe sie Ideen entwickelt, „was man an dieser Schule auch anders machen kann, wo ich eigene Schwerpunkte setzen möchte“.
Sie hat 14-tägige Teamsitzungen eingeführt
14-tägige Teamsitzungen hat Petra Schmidt eingeführt, in denen sie mit dem neunköpfigen Kollegium (darunter ein Mann) die Zukunft der Schule bespricht.
Eine Überarbeitung des Schulprogramms steht unter anderem auf der Agenda. Petra Schmidt sagt, die Arbeit der einzelnen Kollegen müsse besser vergleichbar sein – und meint damit die Bandbreite von der Benotung von Arbeiten bis zur Anzahl der Fahrten pro Klasse. Auch die Zusammenarbeit mit den Eltern soll modifiziert werden; man dürfe sie etwa bei der Mitarbeit bei Festen nicht überstrapazieren, sagt die Pädagogin. Wieder neu aufbauen möchte sie zudem den Kontakt mit den umliegenden Kindergärten, einiges – noch nicht Spruchreifes – in der Zusammenarbeit mit der OGS und der Kirche ändern. Allerdings, betont Petra Schmidt, „möchte ich nicht alles allein entscheiden. Ich bin ein absoluter Teamplayer“.
Umso glücklicher sei sie darüber, „dass ich an der Weiltor-Grundschule so ein tolles Kollegium habe, man kann an dieser Schule viel machen“.
Wunsch nach mehr mehr gesellschaftlicher Wertschätzung
Mitunter indes würde sie sich für ihren Berufsstand mehr gesellschaftliche Wertschätzung wünschen: „Ich finde, Grundschullehrer werden nicht gerade besonders toll bezahlt.“ Zudem sei es ungerecht, dass ihre Kollegen an den weiterführenden Schulen mehr verdienen. Dabei sei es doch so, betont Petra Schmidt: „Wenn wir an der Grundschule nicht den Grundstein zur Bildung legen würden, dann könnten die anderen Lehrer gar nicht weiterarbeiten.“
Dass es vielen Grundschulen an Lehrern mangelt, dass insbesondere Leitungsstellen aufgrund des nur geringen Mehrverdienstes bei sehr viel mehr Arbeit unbesetzt bleiben, kann die 56-Jährige daher gut verstehen. Doch sie, die nach dem Referendariat zunächst einige Jahre als EDV-Trainerin für Anwälte und Notare bundesweit tätig war und dabei mehr Geld als heute verdiente, sagt: „Ich bin einfach Grundschullehrerin mit Leib und Seele und über die Entwicklungen der Kinder immer wieder begeistert.“