Hattingen. Die Baugenehmigung des Kreises liegt vor. Die Erdarbeiten laufen. Ein Wanderweg führt am Stall auf dem Gelände Berger Weg 4 vorbei.

  • Landwirth Heinz-Jürgen Schürmann hat mit den Planungen vor sechs Jahren begonnen
  • Er strebt eine Biohaltung mit EU-Zertifizierung an. Es soll acht Abschnitte für je 3000 Hühner geben
  • Kontrollen der Prüfer nach Bauende und bei der Einstallung der Legehennen

Dem neuen Stall für 24 000 Hennen am Berger Weg 4 steht nichts mehr im Wege: Der Ennepe-Ruhr-Kreis erteilte die Genehmigung für den Bau. Die Erdarbeiten auf dem Gelände haben bereits begonnen, sagt Heinz-Jürgen Schürmann, der den Stall baut.

In Planung war das Vorhaben seit sechs Jahren, erklärt er. Vor etwa drei Jahren dann beantragte der Hattinger den Komplex: ein Stallgebäude, vier Futtersilos und eine Kotverladehalle sowie ein Konfiskat-, also Schlachtabfalllager. Der Stall mit Satteldach selbst soll mehr als 112 Meter lang und über 24 Meter breit sein. Es soll acht Abschnitte für jeweils 3000 Hühner geben.

Keine planungsrechtlichen Bedenken

Die Abluft soll über eine mechanische Belüftungsanlage mit Abluftventilatoren und einem zehn Meter hohen Kamin abgeführt werden. Das Gebäude wird an seiner höchster Stelle gut sechs Meter hoch. Die vier Silos könnten je knapp zehn Meter hoch werden. Gut 45 Quadratmeter Grundfläche sind für die Kotverladehalle veranschlagt.

Der Beirat der Unteren Landschaftsbehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises befasste sich mit dem Antrag, weil bei einem Stall ab einer Unterbringung von 15 000 Hühnern das Bundes-Immissionsschutzgesetz greift.

Planungsrechtliche Bedenken hatte die städtische Verwaltung im Verfahren nicht geäußert, sich aber eine extensive Dachbegrünung gewünscht, um den Eingriff ins Landschaftsbild zu minimieren. Die allerdings wird nicht kommen – und das nicht nur aus Kostengründen, sondern auch, „weil wir ein Lichtband ins Dach einbauen, damit es genug Tageslicht in dem Stall gibt, sonst bekommen wir keine Biohaltung hin“, sagt Schürmann.

Sechs bis acht Monate Bauzeit veranschlagt

Steht der Stall, werde kontrolliert, ob die Bedingungen für eine Biohaltung mit EU-Zertifizierung eingehalten sind. Ausläufe müssen nach Bauende noch eingezäunt werden. Kommen dann die Hennen, so wird es „bei der Einstallung erneut eine Kontrolle geben“, weiß Schürmann.

Mit etwa sechs bis acht Monaten hat er die Bauzeit veranschlagt. Die Hennen muss er ein halbes Jahr vorher bei Aufzüchtern bestellen – und dann auch sicher sein, dass bis zur Ankunft der Tiere alles fertig ist.

Bei den Arbeiten packt Schürmann selbst mit an, fährt beispielsweise Erde. Sind die Tiere erst einmal da, werden Wanderer, Spaziergänger und Hofbesucher sie auch sehen können. „Die Wanderwege führen ja am Stall vorbei, die Hühner werden sich viel draußen aufhalten – wenn nicht gerade Aufstallungspflicht ist“, sagt Schürmann. Er ist froh, „dass Bio immer noch im Trend ist, andere Märkte sind ja zusammengebrochen“.