Hattingen. . Vor einem Jahr ist das Zentrum für bürgerschaftliches Engagement gestartet. Burkhard Kneller freut sich, dass die Adresse zur Anlaufstelle wurde.

  • Vor einem Jahr ist das Zentrum für bürgerschaftliches Engagement gestartet
  • Burkhard Kneller freut sich, dass aus der Adresse schnell eine Anlaufstelle wurde
  • Alle Ehrenamtlichen aus 40 Gruppen haben auch beim Inventar schnell Gemeinnutz entwickelt

Am Anfang war das Renovierungsprogramm. Gute Adresse, saniertes Haus, leere Räume – so startete das Zentrum für bürgerschaftliches Engagement vor einem Jahr in der ehemaligen Holschentorschule an der Talstraße. Heute ist das Bürgerzentrum nicht nur mit Leben gefüllt und funktioniert. Es ist ein Erfolgsmodell und Aushängeschild für die Stadt. Mittendrin: Burkhard Kneller (72).

Als Sprecher des Nutzerrates hat der Vorsitzende der Sängervereinigung nicht nur inhaltlich die Fäden gezogen, sondern auch ganz praktisch für die ersten Farbtupfer gesorgt. „Die Räume waren leer, es gab viel zu tun“, erinnert sich Kneller an den Start des Zentrums. Dass die ehrenamtlichen Gruppen das Einrichten selbst übernehmen mussten, hat Kneller nicht als Zumutung empfunden, sondern als Chance. „Jeder hat sich eingebracht“, sagt er. „Als ehemaliger Malermeister habe ich beim Anstreichen viel Spaß gehabt und mich darüber gefreut, dass sich alle Nutzer sehr schnell kennen- und schätzen gelernt haben.“

Auch die Sängervereinigung probt hier

Der Schulterschluss beim Start wirkt bis heute. Alle Ehrenamtlichen aus rund 40 Gruppen von Schach bis Hospizdienst, von Dart bis Arbeiterwohlfahrt sind per du unterwegs und haben auch beim Inventar schnell Gemeinnutz entwickelt: Alles gehört allen. „Mit Blick auf die vielen Aufgabenbereich und die vielen Charaktere bin ich fest davon ausgegangen, dass ich auch eingreifen und schlichten muss“, erzählt Burkhard Kneller. Weit gefehlt. Nie habe es Probleme gegeben, auch wenn sich die Gruppen alle Räume teilen müssen.

Laut wird es allenfalls, wenn Knellers eigene Truppe das Bürgerzentrum Holschentor nutzt. Denn auch die Hattinger Sängervereinigung ist an der Talstraße untergekommen. Der 144 Jahre alte Traditionschor, dem inzwischen auch der Jazz-Chor Voice Mail EN und der Gemischte Chor Mundwerk EN angehören, war zuletzt auf drei Probestandorte verstreut. Und hat nun in dem ehemaligen Schulgebäude eine neue gemeinsame Heimat gefunden.

Kneller schaut jeden Tag im Zentrum vorbei

Natürlich ist der Proberaum mit einem Klavier bestückt, an den Wänden sorgen Noten für Inspiration. Und dennoch sehen sich die Chormitglieder nicht als Vorsänger, sondern als Teil des Ganzen. „Man lernt im Holschentor neue Menschen kennen, neue Gewohnheiten. Auch das verbindet“, meint Burkhard Kneller. Dass der Sprecher des Nutzerrates jeden Tag an der Talstraße vorbeischaut, sei sehr zeitintensiv. Dem stehe aber ein Ertrag gegenüber: „Ich darf mitmachen bei einem Erfolgsmodell.“