Hattingen. . Die Händler auf dem Hattinger Wochenmarkt verkaufen am Heiligabend-Morgen unterschiedlich viel. Welche Waren gefragt sind - und welche weniger.

  • Am Morgen des 24. Dezembers erledigen die Hattinger noch schnell die letzten Einkäufe vor dem Festessen
  • Auf dem Wochenmarkt läuft Frischfisch gut, auch Fleisch- und Wurstwaren sowie Kartoffeln werden genommen
  • Bei Gemüsehändllerin werden nur Kleinigkeiten eingekauft: frische Eier oder Äpfel für die Gans

Von allen Seiten rufen sich Händler und Kunden „Schöne Feiertage“ über den Platz des Hattinger Wochenmarktes vis-à-vis des Rathauses zu. Es ist der Morgen des 24. Dezember und die Hattinger erledigen noch schnell die letzten Einkäufe vor dem Festessen.

Kunden holen viele Vorbestellungen ab

„Der Verkauf an Heiligabend lohnt sich immer“, sagt Petra Grabe vom Fischhandel, während sie den von diesem Markttag übrig gebliebenen Fisch wieder verpackt. Frischfisch laufe am besten, erklärt Kollegin Stefanie Groß (33).

Außerdem holen die Kunden viele Vorbestellungen ab, denn statt einer fetten Gans kommt an Weihnachten bei vielen Menschen traditionell Karpfen auf den Tisch – in Mittel- und Osteuropa eines der traditionellen Gerichte für den Heiligen Abend. An Silvester sei es an ihrem Fischstand aber bei weitem ruhiger, da kämen nur ein paar Leute vorbei, sagt Grabe.

Bei der Gemüsehändlerin gibt es auch Ostereier

Am Stand nebenan entsorgt Ursula Mähl gerade ihre Gemüseabfälle. Vor dem Transporter hat die 54-Jährige grüne und blaue Plastikpaletten mit Obst und Gemüse aufgebaut. Dazwischen stehen bunte Ostereier. Die habe sie immer im Sortiment.

„Ostern ist wie Weihnachten: Es kommt immer so plötzlich“, schmunzelt die Gemüsehändlerin aus dem Wodantal. Seit 1956 hat ihre Mutter den Stand betrieben, sie ist auf dem Markt groß geworden. Die Kunden haben bei ihr nur Kleinigkeiten eingekauft. „Frische Eier oder Äpfel für die Gans“, sagt Mähl. Eben das, was vergessen wurde.

Am Fleischerei-Stand gibt es alle Hände voll zu tun

Mehr lohnt sich der Verkauf an Heiligabend für die Fleisch- und Wursthändler. Ingrid Kroniger hat am Stand der Fleischerei Krüger alle Hände voll zu tun – wie immer am 24. Dezember. Neben den Vorbestellungen kaufen die Kunden von Steak bis Wurst alles, was in der Auslage angeboten wird. „An Silvester wird aber eher Ware für Raclette oder Fondue gekauft“, sagt die Verkäuferin.

Ruhiger Tag für den Kartoffelverkäufer

Auf der anderen Seite des Marktplatzes, vor dem Finanzamt, schaufelt Ali Kaya (52) Kartoffeln in einen Sack. Hinter ihm liegen bereits Säcke mit fertig abgepackten Mengen. Heute sei es ruhig gewesen, die Menschen hätten schon in der Vorwoche ihre Einkäufe gemacht. Trotzdem sei er mit dem Verkauf zufrieden. „Die wenigsten wollen an Heiligabend Stress“, sagt der Verkäufer bei Kartoffel Sieg. Vor dem Jahreswechsel kaufen die Kunden bei ihm mehr ein. Dafür werde es in den ersten Wochen des neuen Jahres ruhig, da viele Leute einen 25-Kilo-Sack wählen.

Zum Jahreswechsel macht sie Urlaub

Bei Ursula Mähl ist dagegen auch am letzten Tag des Jahres wenig zu tun. Genauso wie am 24. Dezember, so werden auch am Silvestermorgen nur die vergessenen Dinge vom Einkaufszettel bei ihr gekauft. Man hoffe zwar immer auf mehr, aber es sei jedes Jahr das Gleiche. Dieses Mal wird die Gemüsehändlerin zum Jahreswechsel daher nicht auf dem Markt stehen. Sie reist in den Urlaub.