Hattingen. . Die Kinder des Wichern-Kindergartens haben genaue Vorstellungen, wie das Christkind aussieht – ebenso wie ihre Altersgenossen vor 25 Jahren.

  • Vor 25 Jahren und heute fragten wir Kinder: Wie stellt ihr euch das Christkind vor?
  • Die Kinder aus den Kindergärten sind sich einig, dass es Flügel hat
  • Beim Alter des Christkinds reichen die Spekulationen von sieben bis 100 Jahre

Jedes Jahr am Heiligen Abend warten Kinder ungeduldig auf das Christkind. Und sie versuchen, einen Blick darauf zu erhaschen. Doch das gelingt fast keinem. Also ist Fantasie gefragt und die Kleinsten haben nicht immer die selben, aber ganz genaue Vorstellungen, wie das Christkind aussieht – heute wie vor 25 Jahren. „Das Christkind sieht aus wie meine Oma und ist sehr lieb“ titelte die WAZ damals.

Svenja, damals vier Jahre alt, ist überzeugt, dass das Christkind wie ihre Oma aussieht, mit einem Mantel und schwarzen Flügeln. Da würde ihr Rieke heute zum Teil zustimmen. Die Fünfjährige besucht den Wichern-Kindergarten in Bredenscheid: „Das Christkind hat Flügel und lange Haare. Oder kurze Haare, weil es Locken hat und Locken sind ja kurz“, überlegt sie. „Auf jeden Fall ist es ein Mädchen“, betont Maximilian (4) und der Rest der Gruppe nickt. „Und das Kleid ist weiß“, sagt Jannes (4). „Wie die Haare“, stimmt Joschua (6) zu.

Auch vor 25 Jahren hatten die Kinder ihre ganz eigenen Ideen.
Auch vor 25 Jahren hatten die Kinder ihre ganz eigenen Ideen. © Fischer

Ein Mantel in den Bayern-Farben

Das sahen die Kinder vor 25 Jahren anders. Da trug das Christkind einen Mantel – blau bei Svenja, rot bei Jule (5), „nein rot-weiß, wie Bayern“, korrigiert Sebastian. Klar ist für Nils, damals sechs Jahre alt, jedenfalls, dass das Christkind nicht unsichtbar ist: „Sonst würde es ja durch den Schlitten fallen.

Und damit ist auch klar, welches Transportmittel sich die Knirpse von damals vorstellen. Einen Schlitten, ganz klar. „Nein, das fliegt“, hält Rieke heute dagegen. „Genau, deshalb bekommt es auch immer Kekse, damit es stärker wird“, steht für Joschua fest. Und die mag das Christkind am liebsten mit Milch. „Ich habe Milch und Kekse rausgestellt und morgens waren die weg“, staunt Maximilian. Und sein Wunschzettel dazu. Die Wunschliste nimmt der Himmelsbote aber nicht überall mit: „Das Christkind hat ein Blatt und einen Stift dabei und schreibt die Wünsche auf, weil es sich nicht alles merken kann“, weiß Rieke.

Diskussionen um das Alter des Christkinds

Ganz unterschiedliche Meinungen gibt es übrigens zum Alter des Christkindes. „Das ist 80“, platzt es aus Maximilian heraus. „Nein sieben“, wirft Rieke ein. „Quatsch, das ist 100“, erklärt Bruno und bringt Rieke zum Grübeln: „Das Christkind war ja auch bei Mama und Papa. Die sind ja auch Kinder, aber jetzt sind sie Mama und Papa.“

Bei den meisten aus der Runde kommt der Weihnachtsbote jedenfalls ausgerechnet dann, wenn sie in der Kirche sind. „Es war schon weg“, bedauert Antonia (2). Und auch die anderen haben noch keinen Blick erhaschen können. Vielleicht haben die Kinder es aber auch nur übersehen. Das Christkind ist nämlich nicht sehr groß. „So wie ich“, überlegt Maximilian. „Oder nur so groß wie meine Beine“, glaubt Rieke.

Deshalb muss beim Tragen der Geschenke auch der Weihnachtsmann helfen. Oder gibt es vielleicht sogar mehrere Christkinder. „Nein, es gibt nur eins“, ruft Joschua. Rieke ist da nicht so sicher. „Ich glaube, es gibt drei. Denn eins kann ja gar nicht so viel tragen.“ Wer weiß, vielleicht treffen die Kinder das Christkind heute ja persönlich.

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