Hattingen. . Die Auslagen in den Schaufenstern des Kreativhaus und der Spielburg Wieschermann lassen nicht nur die Augen der Kinder leuchten.

  • Für die Inhaberin ist nach Weihnachten vor Weihnachten. Im Februar ordert sie die Ware für die Saison 2017
  • Spielzeuge, die Geräusche machen, sind inzwischen sogar schon lärmreduziert. Kinderohren und Elternnerven danken
  • Die meisten Kunden in der Spielburg möchten gerne beraten werden und kommen seit vielen Jahren

Vor den Schaufensterscheiben entdeckt mancher vermeintlich Erwachsener wieder das Kind in sich und das Auge das begeisterte Leuchten vergangener Tage: In einer polaren Landschaft im Schaufenster sind Robben, Schneefüchse, Pinguine, Eisbären versammelt.

Gleich daneben eine Vielzahl von Teddybären vor einem Knusperhäuschen. Und ein weiteres Fenster offenbart: Briobahnen gehen immer noch. In den beiden Spielzeugläden von Wieschermann – Kreativhaus und Spielburg – in der Stadt findet sich Weihnachten Althergebrachtes, Bekanntes in neuem Gewand und Neues.

Reloaded-Variante des Kreisels mit Eisenbahn

Gut, der Kreisel im Geschäft an der oberen Heggerstraße ist nicht mehr aus Metall, sondern aus Plastik. Aber die Eisenbahn fährt immer noch munter im Kreis. Im Regal darüber steht die Reloaded-Variante: ein Multi-Lernspaß-Kreisel mit viele Tasten zum Drücken und vielen Geräuschen. Wer die Wahl hat. . . beispielsweise zwischen Aqua-Doodle oder klassischer Tafel, zwischen Shopping-Queen- oder Top-Model-Spiel.

Sooo große Kulleraugen machen diese Plüsch-Kreaturen.
Sooo große Kulleraugen machen diese Plüsch-Kreaturen. © Fischer

„Hier zu uns kommt selten einer, der keine Beratung will. Manche kommen als Schwangere zum ersten Mal, wir sehen die Kinder aufwachsen. Das ist schön“, sagt Sandra Schlag (43) von der Spielburg, die auch schon mal von Kunden ein Zwinkern erhascht und zugeflüstert bekommt: „Legen sie das unter die Theke, das kaufe ich nachher“, wenn die Großeltern mit den Enkeln bummeln.

Personal lenkt Kind ab und schafft Geschenk zur Seite

Dann lenkt eine Kollegin das Kind ab, die andere schafft schnell das Objekt des Begehrens beiseite. „Das Personal ordnet gut ein, ob die Spiele wirklich ab dem Alter geeignet oder gut sind“, weiß Sandra Förster zu schätzen, die drei Kinder hat (elf Monate, sechs und 14 Jahre).

Neue Trends gibt es immer wieder, sogar den der Lärmreduzierung: „Die Spielzeuge, die heute Geräusche machen, sind inzwischen viel leiser als noch vor einigen Jahren. Da gibt es jetzt andere Richtlinien“, erklärt Ute Wieschermann vom Kreativhaus Wieschermann. Kinderohren und Elternnerven danken das.

Eine ganze  Herde gescheckter Pferde steht artig in Reih und Glied.
Eine ganze Herde gescheckter Pferde steht artig in Reih und Glied. © Fischer

Kuh, Pferd und Schwein erzählen über sich selbst

Manches Spielzeug geht mit der Zeit – wie die Briobahn: Die Schienen sind noch aus Holz, aber die ein oder andere Lok fährt ohne Handantrieb.

Die altbekannten Schleichtiere stehen gleich denen von Tiptoi gegenüber. Sie sehen sich recht ähnlich – aber die von Tiptoi haben einen Punkt auf dem Leib – und werden sie mit dem Stift angestupst, erzählen sie von sich selbst. Man kann aber auch einfach mit ihnen Bauernhof spielen. Renner bei den Kugelbahnen: Kullerbü von Haba. Da können schon die Kleinsten selbst zum Bauingenieur werden.

Experimentierkästen gibt’s für kleine Chemiker, wer mag, baut sich eigene Roboter. Die drei Fragezeichen sind längst aus den Büchern gesprungen und rein in die Spielwelt: Sie machen Kinder zu Detektiven.

Jugendliche schätzen Kinetic-Sand für die Kleinsten

Der Kinetic Sand fürs Sandkastengefühl im Wohnzimmer spricht nicht nur Kinder an: „Jugendliche nehmen ihn gern als Handschmeichler“, berichtet Ute Wieschermann. Von Indoor-Curling-Bahn bis hin zum klassischen Lego, von Barbie bis Star Wars, vom Einkaufsladen mit Stoffbrathähnchen und Döner bis zu Monchhichis mit Komplett-Outfit. Inzwischen gibt es sogar Einmal-Spiele: Exit ab zwölf Jahren, bei dem ein Team zusammen ein Rätsel löst. Ein neues Spiel befasst sich mit Martin Luther.

Ein Mammut mit Knopf im Ohr und ganz plüschig wartet in der Spielburg auf ein neues Heim.
Ein Mammut mit Knopf im Ohr und ganz plüschig wartet in der Spielburg auf ein neues Heim. © Fischer

Neben dem Eingang am Untermarkt hängen Klassiker von anno dazumal: Steckenpferde – hölzerner Stiel, plüschiger Kopf. „Das läuft aber nur zu Weihnachten“, weiß Ute Wieschermann. Unweit steht oben auf dem Regal ein (Mädchen-)Traum in Rosa: ein Aufsitz-Einhorn.

Nach Weihnachten ist für Ute Wieschermann vor Weihnachten

Übrigens: Für Ute Wieschermann ist nach Weihnachten vor Weihnachten. Im Februar schon muss sie die Adventskalender für 2017 ordern und weiß dann auch bereits, was im Dezember 2017 in den Regalen steht. Eines ist mal sicher: Das Bobby-Car wird’s auch weiter geben. Und damit nicht nur davon die Augen glänzen, tun es auch die Golddukaten-Schoko-Münzen von Captain Sharky.