Hattingen. . Mediengestalter Martin Kriegeskorte wurde mit dem Max-Greve-Preis der IHK geehrt und ist bundesweit der beste Azubi seines Fachs.
Zuerst konnte Martin Kriegeskorte es gar nicht glauben: Mit 97 von 100 Punkten hat der 26-Jährige Hattinger seine Ausbildung zum Mediengestalter Digital und Print abgeschlossen – und ist damit Bundesbester. „Ich konnte mir das gar nicht vorstellen und dachte, dass irgendwer die drei Punkte noch gemacht hat.“ Hatte aber keiner.
Zuletzt war er in Herne mit dem Max-Greve-Preis der IHK Mittleres Ruhrgebiet geehrt worden. Drauf angelegt, so gut zu sein, habe er es nicht. Wenn man Interesse habe, sei es ohnehin leichter, am Ball zu bleiben, der Beruf mache ihm Spaß.
Zuerst eine Ausbildung zum Krankenpfleger
Auch wenn das technische und digitale Interesse bei Martin Kriegeskorte vorher schon da war, hatte er erst eine Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht: „Das war aber nichts für mich.“ Durch Zufall machte er ein zweiwöchiges Praktikum in seinem jetzigen Betrieb Voll digital GmbH in Hattingen, das ging fließend in die zweieinhalb Jahre dauernde Ausbildung Gestaltung und Technik über. Das sei eher die ausführende Ebene, es sei bei den Mediengestaltern auch möglich, sich mehr in Richtung Kundenberatung zu orientieren. Für Kriegeskorte heißt das etwa, Buchungssysteme oder Echtzeit-Anwendungen zu entwickeln. Die findet er faszinierend. „Man kann dynamische Diagramme erstellen, die sich in Echtzeit mit neuen Daten verändern.“
Durch die Projektblöcke, die unterschiedlich lange Bearbeitungszeit erfordern, werde es nie langweilig. Besonders das Projekt, das die Firma für Rewe Dortmund umgesetzt hat, blieb ihm in Erinnerung. „Wir haben zum einen die Website neu gestaltet, zum anderen eine begleitende App entwickelt.“ Das war durch das wöchentlich wechselnde Produktangebot eine Herausforderung. Die App zeigt den Händlern, wie gut sich das Produkt, das im Regal liegt, verkauft hat. Damit kann die benötigte Menge viel besser kalkuliert werden. Das steigert Umsatz und reduziert das Wegwerfen von Lebensmitteln. War die Entwicklung für den Kunden erfolgreich, ist das für den 26-Jährigen ein tolles Feedback. „Man hat dann etwas erreicht.“
Berusbegleitendes Studium
Der Praxisbezug sei sehr wichtig. Wenn er nicht wisse, wofür er etwas lerne, falle ihm das Pauken im Studium schwer. Neben seinem Vollzeitjob hat er ein berufsbegleitendes Medienmanagementstudium in Bochum angefangen, um später mehr „drum herum“ machen zu können. Wichtig in seinem Berufsfeld sei es, „nicht stehen zu bleiben“. Der tolle Abschluss freut ihn natürlich, für ihn zähle aber das Gelernte und auf dem Laufenden zu bleiben.