Georg Hartmann hat die erste Hälfte seines Zwei-Jahres-Vertrages erfüllt. Der Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins hat einiges erreicht, aber noch viel mehr vor. Eine Zwischenbilanz mit Ausblick
Als Büro dient dem Mann, der Hattingens Image nach vorne bringen soll, auch zur Hälfte seiner Start-Dienstzeit noch ein Provisorium. Georg Hartmanns Schreibtisch steht - wie am ersten Tag, dem 1. August 2006 - im Gemeindezentrum Augustastraße. Weit weg also von seinem Team im Hattingen-Info am Reschop. Das soll sich nun ändern. Die Marketing-Mannschaft ist auf Quartiersuche.
Wenn's Carré kommt, müssen die Stadtwerber weg sein. "Vielleicht finden wir ja was, wo wir auf Dauer bleiben können und nicht nach zwei Jahren wieder umziehen müssen", sagt Georg Hartmann. Was zeigt, dass Heimat Sinn macht für die Experten in Sachen Fremdenverkehr. Und dass Hartmann angekommen ist an seinem Dienstort.
Neue Räume, neue Leute, neue Ideen - der gebürtige Essener mit Wohnsitz in Burgaltendorf verbreitet Aufbruchstimmung wie am ersten Tag. Weitere Stadtführer sucht Georg Hartmann in diesen Tagen. Neun sind ihm zu wenige. Zehn haben sich beworben. "Schön wäre, wenn es mit einer Fremdsprachen-Führung klappt", sagt der 46-Jährige. Gesucht - wird auch ein zweiter Nachtwächter. Gedruckt - wird gerade ein aktuelles Bettenverzeichnis mit 32 Seiten. Gemailt - wird schon bald ein komplettes Programmangebot an Busreiseunternehmen. Tenor: Kommt nach Hattingen, wir haben viel zu bieten.
"Ich habe Arbeit für mehr als zwei Jahre", stellt Hartmann fest. In vielen Bereichen, fügt der begeisterte Jogger und Marathon-Mann (Erstlauf: 2005) hinzu, sei man ja gerade erst losgelaufen. Mit den Beiratssitzungen etwa, in denen gezielt Vertreter aller Stadtteile eingebunden werden.
Apropos einbinden. "Ich bin ein Bindeglied", beschreibt Georg Hartmann seinen Platz in der Stadt. Ein Vermittler zwischen Kommune, Handel und Gastronomie, den sich Hattingen vorher nicht geleistet habe. "Man hat das gemerkt bei den Sponsorengesprächen fürs Altstadtfest", sagt Hartmann. Viele Einzelhändler und Kneipiers seien froh gewesen, einem Marketing-Mann gegenüberzusitzen, der eben nicht als Vertreter einer Kommune daherkäme.
Verbesserungswürdig, das räumt der Stadtmarketing-Geschäftsführer mit Blick aufs Altstadtfest ein, sei die Zusammenarbeit mit der Kulturverwaltung. Klare Absprachen hätten gefehlt, auch zwischen den Menschen Hartmann und Lunemann. Bis zum nächsten Jahr werde geklärt sein, wer die Klinken putzt fürs Geldbeschaffen in Sachen Altstadtfest. Reden und überzeugen - an anderer Stelle habe das Konzept schon Früchte getragen. Dass die Politik sich auf den verkaufsoffenen Sonntag beim Altstadtfest eingelassen hat, wertet Hartmann als Vertrauensvorschuss. Als Chance, "die genutzt worden ist".
Ob er seine Chance nutzen kann auf Verlängerung des Zwei-Jahres-Vertrages? Hartmann, der für den Hattinger Job eine unbefristete Stelle in Essen aufgab, zeigt sich diplomatisch. Wirbt (noch) nicht für sich, sondern für die Aufgabe: "Es gibt noch viel zu tun."