GdP-Chef Rainer Peltz: Schon heute ist ein Viertel der Polizisten im Ennepe-Ruhr-Kreis 50 Jahre und älter Die Nachricht von sprunghaft gestiegenen Unfallzahlen (siehe oben) war nicht die einzige Alarmmeldung, die von der Polizei kam. Rainer Peltz, Chef

Sehen Sie tatsächlich die innere Sicherheit in Gefahr?

Peltz: Wenn sich an der Einstellungspolitik nichts ändert - ja. In wenigen Jahren wird die Hälfte der Polizisten 50 Jahre und älter sein. Schon heute gehen mehr Polizisten in Pension als eingestellt werden.

Wie sieht die Situation bei der Kreispolizeibehörde aus?

Peltz: Schon heute sind fast 25 Prozent aller Polizisten im Ennepe-Ruhr-Kreis älter als 50 Jahre.

Und da ist kein gegenläufiger Trend abesehbar?

Peltz: Nein. Aktuell werden landesweit 800 Polizisten pensioniert, aber nur 480 neu eingestellt. Es ist abzusehen, dass auch bei der Polizei im EN-Kreis nur jede zweite Stelle wieder besetzt werden kann.

Welche Probleme sehen Sie als Gewerkschafter außerdem auf die Polizei zukommen?

Peltz: Im Besoldungsbereich hat es seit 2004 keine Anpassung mehr gegeben. Wir fordern, das Ergebnis aus dem Tarifbereich von 2,9 Prozent auch auf den Beamtenbereich zu übernehmen.

Was liegt ihnen außerdem am Herzen?

Peltz: Die geplante Novellierung der Mitbestimmung. Im Gesetzentwurf zum Landespersonalvertretungsgesetz geht es um eine Verschlechterung der Schutzbefugnisse der gewählten Personalvertretungen. Die Mitbestimmung, beispielhaft bei ordentlichen Kündigungen, Umsetzungen und Organisationsänderungen, findet faktisch nicht mehr statt. Die Reduzierung freigestellter Personalräte führt letztlich dazu, dass eine zeitgemäße Mitbestimmung nicht mehr wahrgenommen werden kann. Dagegen werden wir uns zur Wehr setzen. wie