Vier Hattinger Gesamtschüler reisen in der kommenden Woche zu den Internationalen Filmfestspielen an die Côte d'Azur. Gemeinsam mit anderen Jugendlichen aus Deutschland und Frankreich werden sie einen Preis vergeben
Ein "Chanson d'amour" - ein Liebeslied - hat ihnen Glück gebracht. "So wirklich habe ich es immer noch nicht begriffen", meint Lisa Carina grinsend. Gemeinsam mit Ann-Kathrin, Mario, Thomas und ihrer Französisch-Lehrerin Sabine Krabiell wird sie in der kommenden Woche nach Frankreich reisen.
Nicht zu einem gewöhnlichen Urlaub oder Schüleraustausch bricht das Quintett von der Gesamtschule auf - es geht an die Côte d'Azur, nach Cannes, auf die Croisette, jene Straße, auf der sich im Mai die Stars tummeln. Im Rahmen der Filmfestspiele werden die Jugendlichen in einer Jury sitzen, die einen Preis für die beste Arbeit eines Jungregisseurs vergibt. Im Klartext bedeutet das: Wenig Freizeit am Strand, viel Arbeit im Kinosaal. Ein langer und ein Kurzfilm stehen täglich auf dem Programm, anschließend werden in Teamarbeit Kritiken verfasst - auf Französisch natürlich.
Mit Filmkritiken kennen sich die Vier mittlerweile recht gut aus, war es doch die Kritik zum Spielfilm "Chanson d'amour", mit der sie sich beim Wettbewerb des Deutsch-Französischen Jugendwerks für die Teilnahme an der Internationalen Woche der Filmkritik qualifizierten, die parallel zum Filmfestival stattfindet.
Für den Wettbewerb haben die Vier und ihre Lehrerin ihre Freizeit geopfert - mit Erfolg. "Die Leute aus unserem Französisch-Grundkurs haben sich fast alle für uns gefreut", meinen die Schüler. Klar, neidisch seien schon einige gewesen, aber die meisten gönnten ihnen die Reise in den Süden.
Vier deutsche und vier französische Jugendgruppen werden in Cannes gemeinsam Filme anschauen und bewerten. "Es ist natürlich total interessant, dorthin zu fahren, und das Festival zu erleben", meint Lisa-Carina, "aber es ist auch eine gute Gelegenheit, die Sprache sprechen zu lernen." Zwar lernen die vier Elftklässler bereits seit der siebten Klasse französisch, Ann-Kathrin ist aber die Einzige, die schon einmal in Frankreich gewesen ist. "Das wird eine echte grenzüberschreitende Begegnung", meint sie grinsend. Etwas aufgeregt sind die Schüler schon. "Ich habe mir eine komplett neue Garderobe zugelegt", erzählt Lisa Carina lachend. Bis zur Abreise am kommenden Mittwoch müssen noch Fragen geklärt werden wie: "Müssen wir Abendkleider mitnehmen? Brauchen wir Bettwäsche?" Diese Probleme wird Lehrerin Sabine Krabiell wohl schnell in den Griff bekommen.