Heinrich Hill startete vor mehr als 150 Jahren mit einem Lebensmittelgeschäft in Bredenscheid.Ehemalige Hillianer beantragten die Umbenennung einer Straße - im Jahr 1999 war es so weit

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STRASSENNAMEN AUF DER SPUR HEINRICH-HILL-STRASSEIm Jahr 1995 wurden sämtliche Hill-Filialen in "HL - Deutscher Supermarkt" umbenannt. Doch dass dieser bekannte Name einfach so aus dem Hattinger Stadtbild verschwindet, wollten viele nicht hinnehmen. Also beantragten alte Hillianer 1997 eine Straßenumbenennung. Der Stadtrat entschied daraufhin, dass das Verbindungsstück zwischen Am Beul und der Eickener Straße nach dem Gründer der Marktkette benannt wird. Am 9. Juli 1999 wurde die Heinrich-Hill-Straße im Industriegebiet Beul gewidmet.

Es war der 30. November 1855, an dem Heinrich Hill in Bredenscheid ein kleines Lebensmittelgeschäft eröffnete. Im Jahr 1876 - das entnehmen wir einer Anzeige in der Hattinger Zeitung - expandierte Hill erstmals: "Den geehrten Besuchern hiermit zur geflissentlichen Nachricht, dass ich das seither von dem Herrn Wilhelm Berckhoff betriebene Spezerei-Geschäft mit dem heutigen Tage übernommen habe. Durch prompte Bedienung und billige Preise hoffe ich, das Vertrauen der geehrten Eingesessenen mehr und mehr zu gewinnen."

29 war Heinrich Hill bei der Gründung, und er hat damals wohl kaum damit gerechnet, dass sein Familien-Unternehmen so groß werden würde. Er heiratete Wilhelmine Backhaus, 1862 wurde Sohn Robert geboren. Kein Zweifel, Hill war ein wagemutiger Kaufmann, der zu seiner Zeit mehr Risiko als andere einging - und dafür belohnt wurde.

Mit 25 stieg Robert ins väterliche Geschäft ein, nach dessen Tod am 10. Juni 1890 übernahm er komplett die Leitung. Und die Firma Heinrich Hill - Kolonialwaren, Großhandlung und Kaffee-Großrösterei - wurde immer größer.

Noch im Jahr 1992 wurde die Zentrale des ältesten Filial-Unternehmens Deutschlands (etwa 400 Mitarbeiter) an der Eickener Straße für 18 Millionen Mark erweitert. 25 neue Arbeitsplätze entstanden. Doch drei Jahre später das Aus in Hattingen: Die letzten Filialen wurden in "HL" (Hugo Leibbbrand) umbenannt. Geblieben ist nur der Hillsche Park - und eine Straße.