In einer Garage der Feuerwehr befreien Tierschützer einen ölverschmierten Schwan von der klebrigen Masse. Sein Fauchen beeindruckt die Retter nicht. In zwei Wochen kann er wieder auf dem Rhein schwimmen

Vorher: Dunkelgrau und klebrig tritt der Schwan den Waschmarathon zu seiner Rettung an. Vogelschützer Thorsten Kestner hält das Tier im Bottich fest. Fotos: Udo Kreikenbohm
Vorher: Dunkelgrau und klebrig tritt der Schwan den Waschmarathon zu seiner Rettung an. Vogelschützer Thorsten Kestner hält das Tier im Bottich fest. Fotos: Udo Kreikenbohm © WAZ

In einem Bottich lauwarmen Wassers wird der Schwan vorsichtig entölt. Ganz vorsichtig massiert Tanja Regmann das Spülmittel in den Schwanenhals ein. Grau-braune Brühe löst sich aus den Federn, das Wasser im Bottich wird zur Schlammbrühe. Sorgsam massiert die Tierschützerin den langen Hals, hält den Schnabel fest, um den Kopf stabil zu halten. Thorsten Kestner hält derweil den Tierkörper im Wasser fest. Immer wieder wird der Schaum mit klarem Wasser abgespült, das Waschwasser ausgetauscht. Dem Schwan gefällt die Prozedur gar nicht. Dass alles zu seinem eigenen Wohl passiert, kann er nicht verstehen. Sein Protest-Fauchen beeindruckt allerdings niemanden - die Geschwister Tanja und Sascha Regmann haben weltweit tausende Vögel nach Ölunfällen gewaschen. Die Arbeit ist anstrengend. Zum Schutz gegen die Nässe tragen die Wäscher Gummischürzen, an den Händen Gummihandschuhe.

Das warme Wasser treibt ihnen den Schweiß ins Gesicht. Eine Stunde wird der Schwan geschrubbt, unter den Flügeln, am Bauch, am Po. Das findet er besonders unangenehm. Langsam aber sicher zeigen die Federn wieder ihre weiße Farbe. Ein paar Stellen müssen noch einmal nachgespült werden, dann geht es, in ein warmes Handtuch gewickelt, wieder Richtung Paasmühle. Dort werden die Federn mit Hilfe eines großen Föns getrocknet.

"In ein- bis zwei Wochen kann er wieder auf dem Rhein schwimmen", sagt Kestner.