Mirjam Müntefering ist die Tochter des ehemaligen Vizekanzlers. Doch das ist nicht ihre einzige Geschichte.Im Juni kommt eine neue heraus, es ist ein Roman der Hattingerin - und der heißt "Tochter und viel mehr"

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PRIVATSACHE MIRJAM MÜNTEFERINGGeschichten sind ihr Ding. Ganz egal, ob geschrieben, gesprochen oder gespielt; ob Buch, Hörspiel oder Film - wenn eine Geschichte gut erzählt wird, lässt Mirjam Müntefering sich gerne faszinieren.

Die Bücher über Harry Potter fesseln die 38-Jährige, sie ist ein großer Fan. Aber auch eine Marge Piercy, die "Menschen im Krieg" geschrieben hat, eins ihrer Lieblingsbücher. "Die Figuren sind total toll ausgearbeitet", schwärmt sie. "Es ist insgesamt gut recherchiert." Doch auch ein Sprecher wie Rufus Beck lässt sie nicht mehr los ("Er ist einfach genial"). Und Filme? "Das können auch mal die sein, bei denen sogar die Filmkritiker sagen, dass sie toll sind. Bei guten Literaturkritiken ist dagegen bei einem solchen Urteil immer Vorsicht angesagt."

Mirjam Müntefering nippt an ihrem Tee, die Cockerspaniel Lotte und Maggie laufen neugierig hin und her. Das Häuschen, das sie im Frühjahr mit Partnerin Sabine bezogen hat, ist noch nicht ganz fertig eingerichtet, die Atmosphäre aber ist weihnachtlich-winterlich, gemütlich. Jede Ecke, jedes kleine Teil hat wohl seine eigene Geschichte. Womit wir beim Thema sind.

Ihre eigenen etwa. Die der Autorin, die vor allem Kinder- und Jugendliteratur herausbringt ("Ich habe 17 Bücher in neun Jahren veröffentlicht. 17 in neun Jahren, mein Gott"). Und die der Hundetrainerin, die an der Ruhr ihre eigene Hundeschule betreibt. Als solche hat sie auch schon die eine oder andere nette Geschichte erlebt. Beispielswiese diese, bei einem Spaziergang. "Ach, ähm, Frau Müntefering, was ich sie schon immer mal fragen wollte", sagte ein Mann. Eigentlich wusste sie in diesem Moment, was jetzt kommt, doch dann überraschte er sie: "Haben sie eigentlich was mit dem Containerdienst Müntefering in Herne zu tun?"

Hat sie nicht. Mirjam hat etwas mit Franz Müntefering zu tun, dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden, der bis 13. November Arbeitsminister und Vizekanzler der Großen Koalition war. Er ist ihr Vater.

Natürlich habe er sie vor seinem Rücktritt angerufen, "obwohl er sonst nicht gerade der große Telefonierer ist". Ein-, zweimal im Jahr sehen sich die beiden, sie hat ihren Papa auch schon mal zum Essen in die Altstadt ausgeführt. Darüber hinaus hätten beide aber auch genug zu tun, "dass es gar nicht öfter geht". Ihre Mutter, die noch in Sundern lebt, sieht Mirjam indes öfter.

Sabine kommt nach Hause, Lotte und Maggie sind ganz aufgeregt. Mirjam spricht derweil über ihre großen Träume. Gleich drei hat(te) sie. Erstens: "Einmal im Leben ein Barbra-Streisand-Konzert sehen." Diesen hat sie sich bereits erfüllen können, Ende Juni, in der Berliner Waldbühne. Zweitens: "Einmal in die Serengeti fahren." Sie erklärt: "Ich war immer ein großer Fan der Familie Grzimek - vor allem von Michael, der leider viel zu früh verstorben ist." Und drittens: "Ich möchte einmal zur Oscar-Verleihung." Warum? "Ich möchte einmal den Glamour miterleben."

Nun, glamourös ist ihr Leben in Hattingen selten, wenn sie mit ihren Hunden durch matschige Wälder spaziert. "Glamourös nicht", sagt sie, "aber sehr, sehr schön."

www.mirjam-muentefering.de & www.hundekurse.de.