Bereits zum dritten Mal gelangt ein Entwurf von Thomas Serres auf eine Sonderbriefmarke.Der Designer hat sich dem ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss gewidmet

Bereits zum dritten Mal kann Thomas Serres einen seiner Entwürfe auf einer Briefmarke finden. Diesmal steht der erste Bundespräsident Theodor Heuss im Mittelpunkt. Foto: Udo Kreikenbohm
Bereits zum dritten Mal kann Thomas Serres einen seiner Entwürfe auf einer Briefmarke finden. Diesmal steht der erste Bundespräsident Theodor Heuss im Mittelpunkt. Foto: Udo Kreikenbohm © WAZ

Staatsmännisch sollte er aussehen. Und seriös. "Es war schwierig, ein Foto ohne Zigarre zu finden", sagt Thomas Serres. Doch offenbar hat er die richtige Auswahl getroffen: Die 145-Cent-Sonderbriefmarke, die anlässlich des 125. Geburtstages von Theodor Heuss erschien, geht auf seinen Entwurf zurück.

Bereits zum dritten Mal ziert damit eine Arbeit des Hattinger Designers ein Postwertzeichen. Einhundert Jahre deutsche Fußball-Länderspiele und der 200. Geburtstag des Sozialreformers Hermann Schulze-Delitzsch, mit diesen beiden Ereignissen schaffte es Thomas Serres im vergangenen Jahr auf die begehrten Sammlerobjekte. Diesmal also ist das erste deutsche Staatsoberhaupt nach dem Zweiten Weltkrieg an der Reihe - von 1949 bis 1959 bekleidete Theodor Heuss das Amt des Bundespräsidenten.

Und genau aus diesem Zeitraum musste auch das Porträt stammen, so die Vorgaben des Bundesfinanzministeriums. "Ich hatte etwa 30 Fotos zur Auswahl", sagt Serres. Die meisten habe er aus der Bundesbildstelle bekommen. Ein weiteres Kriterium hat sich der Künstler schließlich selbst gesetzt: "Mir war es wichtig, den Charakter so darzustellen, wie er der Bevölkerung im Gedächtnis ist."

Eine Entscheidung, die er nicht allein treffen wollte. "Manchmal wird man betriebsblind", gibt Thomas Serres zu. Und so half ihm auch diesmal - wie bei vielen früheren Entwürfen - seine Familie und eine Reihe weiterer Testpersonen bei der Auswahl des passenden Bildes, das als Grundlage für die weitere Bearbeitung am Computer dient.

Seit 2004 gehört Thomas Seres, der seine Kommunikationsagentur "serres, design." in der Birschel-Mühle betreibt, zu den rund 100 Grafikern, die sich um die Gestaltung der deutschen Briefmarken kümmern. Doch erst im vergangenen Jahr konnte er auch endlich einen seiner Entwürfe auf einem gedruckten Exemplar wiederfinden. Zuvor reichte es einige Male nur für den zweiten Platz. "Ein bisschen Glück muss da auch mitspielen", ist er sich sicher.

Wenn das tatsächlich so sein sollte, dann hat Thomas Serres im Moment sehr viel davon. Denn der Theodor-Heuss-Marke, die am 2. Januar erschien, folgen in diesem Jahr noch zwei weitere Postwertzeichen mit Entwürfen des Hattinger Designers. Die nächste ist sogar schon im Februar erhältlich anlässlich des 100. Geburtstages des Holzschnittkünstlers HAP Grieshaber.

Wenn es um die Gestaltung von Briefmarken geht, gehört für Thomas Serres aber vor allem eines dazu - eine Menge Idealismus. Denn schließlich ist er der Meinung: "Die Briefmarke ist ja auch als Kulturgut wichtig."