Hattingen. . Marina Riesop hat auch beim vierten Kind noch Spaß an Sinnesübungen. Ihre sechsköpfige Familie hat gemeinsam in der Krabbelbude gefeiert.

Sind die Jungen und Mädchen denn nicht schon ein bisschen zu groß, um mit Pekip als Nackedei ihre Sinne zu entwickeln? Sind sie. Bis auf den zwei Monate alten Emil. Der genießt die Anregungen, Spiele und Bewegungen ohne Klamotten noch eine ganze Weile. Doch auch seine drei Geschwister wurden in ihrem ersten Lebensjahr auf diese Weise gefördert – weshalb die sechsköpfige Familie in der Krabbelbude zusammen feierte. Natürlich alle angezogen.

Eltern, die im Lauf der Jahre mit drei Kindern einen Kursus besucht haben, kommen öfter vor. „Eine Familie mit vier Kindern hatten wir noch nicht“, sagt Lisa Wich aus der Krabbelbude. Jetzt gibt es sie. Marina und Florian Riesop (beide 29 Jahre alt) haben ein Quartett im Alter von bis zu zehn Jahren. Die Verwaltungsfachangestellte der Stadt Sprockhövel genießt es auch beim vierten Mal, sich in der Pekip-Zeit nur auf ein Kind zu konzentrieren und das erste Jahr mit ihrem Nachwuchs bewusst zu erleben. „Das wird mir nicht langweilig“, sagt die Hattingerin lachend. In den eineinhalb Stunden hat sie sich im Lauf von mehr als zehn Monaten nicht nur ihrem Kind intensiv gewidmet, sondern auch jeweils viele nette Leute kennengelernt. Zu manchen Frauen besteht noch Kontakt.

Beim ersten Kind waren Mutter und Vater gerade 19 Jahre alt

19 Jahre alt waren Mutter und Vater, als Ben geboren wurde. Bei seinen Geschwistern Emma (6), Matilda (3) und jetzt Emil hat Marina Riesop jeweils ein Jahr Elternzeit genommen. Nach Bens Geburt hat sie nur acht Wochen pausiert, „dann habe ich die Ausbildung bei der Stadt Sprockhövel angefangen“, erzählt die Hattingerin. Ihr gefällt, dass die Kinder Kontakt zu Gleichaltrigen hatten und haben, während die Eltern mit anderen Erfahrungen austauschen können. Was gerade beim ersten Kind sehr hilfreich war.

Aus Gesprächen mit Bekannten weiß Marina Riesop, dass sich Kinder, die erst mit drei Jahren in die Kita kamen, länger schwergetan haben mit der Eingewöhnung als ihre Söhne und Töchter. Mit Blick auf die Familienplanung sagt sie: „Wir sind komplett.“ Doch nach drei Kindern stimmte das Gleichgewicht zwischen Jungen und Mädchen noch nicht. Ben, der Älteste, wünschte sich Verstärkung.

Expertin: Frauen fangen früher wieder an zu arbeiten

Lisa Wich ist aufgefallen, dass Frauen früher wieder anfangen zu arbeiten. Ein gutes Beispiel dafür ist Familie Riesop. Vorrangiges Thema für die Familien, so Wich, sei die Kinderbetreuung, die Frage Kita oder Tagesmutter. „Eltern wollen alles richtig machen.“ Ein Problem sei, dass es oft zu viele, sich widersprechende Informationen gibt. Jede Familie müsse sich die Frage stellen, was für sie richtig ist. In Bezug auf die Berufstätigkeit hat Marina Riesop vor, wieder halbtags zu arbeiten, wenn Emil ein Jahr alt ist.