Hattingen. . Den Friedhof an der Felderbachstraße gibt es seit 1900. Die Elfringhauser sparten sich so den Weg nach Hattingen. Neuestes Angebot: ein Friedwald

  • Neben den konfessionellen und kommunalen Friedhöfen gibt es einen privat geführten
  • Der Friedhof Elfringhausen wird vom Elfringhauser Sparverein seit dem Jahr 1900 betrieben
  • Hier gibt es eine breite Angebotspalette und aktuell wird sogar ein kleiner Friedwald gepflanzt

Seit mehr als 100 Jahren gibt es neben den konfessionellen und kommunalen Friedhöfen in Hattingen auch einen, der privat betrieben wird: den Friedhof Elfringhausen. Um den kümmert sich der eingetragene Elfringhauser Sparverein. Und der baut sogar aktuell das Angebot weiter aus.

Im Jahr 1898 wurde der Verein gegründet. „Zwei Jahre später wurde der Sparverein ins Vereinsregister eingetragen – als Nummer eins“, berichtet der erste Vorsitzende Friedhelm Pöthmann stolz. Ebenfalls im Jahr 1900 wurde der Friedhof an der Felderbachstraße gegründet. Denn beim Sparverein geht es nicht um gemeinsame Geldgeschäfte. Vielmehr ging es damals darum, nach dem Tod eines Angehörigen den Weg nach Hattingen zu sparen. „Denn um 1900 war der Weg bei Wind und Wetter sehr beschwerlich“, erklärt Pöthmann.

Das Stück Land für den Friedhof kaufte der Verein vom benachbarten Fellerhof, heute Marienhof. Viele Elfringhauser Familien kauften dort, auf dem idyllisch gelegenen Stückchen Erde Gruften. „Es gibt noch heute viele Ewigkeitsgräber, die in den Familien vererbt werden“, weiß Friedhelm Pöthmann. Und einige Flächen sind frei und können von jedem gekauft werden.

Drei Beerdigungen in diesem Jahr

In diesem Jahr gab es auch erst drei Beerdigungen auf dem hübschen Friedhof mit etwa 100 Gruften. „Sonst haben wir durchschnittliche fünf bis sieben pro Jahr, um 2014 waren es sogar 13 Stück.“ Und bei den Grabstätten setzt der Sparverein auf Vielfalt. Vom Wahlgrab mit Erdbestattung, häufig Familiengruften, bis zum Rasengrab für Urnen gibt es alles in Elfringhausen. Inzwischen seien Erdbestattungen und Urnen etwa gleich gefragt. Aktuell entsteht sogar ein Friedwald am unteren Ende des Friedhofs. Noch in diesem Jahr sollen die Bäume gepflanzt und erste Gräber verfügbar sein. „Ich hatte direkt mehrere Anrufe von Leuten, die sich eine Grabstelle dort sichern wollten“, lacht Pöthmann.

Noch zwölf Mitglieder zählt der Sparverein, der vor mehr als 100 Jahren mit 18 Mitgliedern gestartet war. Die Pflege des Friedhofs übernehmen die Mitglieder zum Großteil ehrenamtlich. So fällen sie zum Beispiel alte Bäume und pflanzen neue. Lediglich sechs Euro pro Jahr müssen Grabbesitzer zahlen. Geld, das in die Pflege der gesamten Anlage um die Gräber investiert wird.

Die Kapelle übrigens gehört nicht dem Sparverein, sondern der evangelischen Gemeinde Nierenhof. Sie wurde 1963 eröffnet. Später wurde ein Aufbewahrungsraum angebaut. Beides kann für Bestattungen auf dem benachbarten Friedhof mit genutzt werden.