Hattingen. . Das alte Werkzeug hat noch lange nicht ausgedient. Der Umgang ist leicht zu erlernen und die Wartungsarbeiten sind gering, erfordern jedoch etwas Übung.

Maschinen haben die Sense längst abgelöst: Der Landwirt setzt auf Mähdrescher, im heimischen Garten röhrt der Rasenmäher. Doch ganz ausgedient hat sie nicht. Für unzugängliche Gebiete ist sie das Mittel der Wahl. Und selbst Hobbygärtner sollten das Werkzeug nicht unterschätzen.

Eignen sich Sensen für die Gartenarbeit?

Allein aus ökologischer Sicht haben Sensen ihre Vorteile. „Sie machen keinen Krach, stinken nicht, rußen nicht“, sagt Michael Görler vom BUND. Damit Tiere während der Mahd nicht verletzt werden – und im Anschluss noch genügend Nahrung finden – sollte die Wiese nicht kürzer als zehn Zentimeter gestutzt werden. Gerade Teichbesitzern sei zu empfehle, das Gras stehen zu lassen. „Sonst lebt nichts außer Fischen im Teich.“ Es reiche aus, die Wiese einmal, vielleicht zweimal im Jahr mit der Sense zu bearbeiten. Ergänzend sollten Heugabel und Rechen bereitliegen. „Mit diesen Werkzeugen ist die Mahd gut durchzuführen.“

Wo gibt es Sensen zu kaufen?

Sensen gibt es in gut sortierten Baumärkten, in Forstgeschäften oder im Raiffeisenmarkt. Sie sind günstig in der Anschaffung. Sie bestehen aus dem Sensenbaum und Sensenblatt, das je nach Art etwas anders geformt ist. „Für den Grasschnitt braucht man nur ein sehr schmales Blatt“, erklärt Görler. Universalsensen sind massiver gefertigt und schneiden mühelos Stauden und dicke Halme. Die Heidesense hat ein kurzes und breites Blatt. Sie ist das Werkzeug fürs Grobe. „Und besonders gut für verbuschte Hänge geeignet.“

Was muss beim Kauf beachtet werden?

„Eine Sense ist nicht schwer zu handhaben“, sagt Görler. Ihre Größe muss jedoch zum Benutzer passen. Das Mähen soll in leicht gebückter Haltung möglich sein, auch das Blatt muss die richtige Neigung haben. „Es muss parallel zum Boden stehen, damit der Schnitt gleichmäßig ist“, so Görler. Beim Schwung mit dem Werkzeug dürfe die Hüfte nicht eingedreht werden. „Man senst aus den Armen und zieht die Schneide an den Halmen entlang.“ Dabei sei es wichtig, sich nicht zu viel vorzunehmen. „Eine Sense ist keine Machete und schon gar keine Axt.“

Wie muss eine Sense gepflegt werden?

Bei der Arbeit muss das Blatt immer wieder nachgeschliffen werden. „Dazu nutzen wir einen Wetzstein, der im Wasser gelagert wird.“ Doch einfaches Schleifen reiche nicht aus. „Bevor man mit dem Schnitt beginnt, muss die Sense gedengelt werden.“ Das Sensenblatt wird platt gehämmert. Görler nutzt dazu einen Dengelamboss, der kaum größer als seine Handfläche ist und sich nach oben verjüngt. „Auf diese Weise kann ich mit der breiten Seite des Hammers zuschlagen.“ Denn ein wenig Treffsicherheit gehöre nun mal dazu. Etwa zehn Minuten brauche er, um ein Sensenblatt zu schärfen. Mittlerweile können auch Maschinen diese Arbeit übernehmen.