Hattingen. . Klaus Menningen führt jetzt die Kreispolizei. Er sagt: „Wir können nicht alles allein“ und wünscht sich unter anderem mehr Nähe zum Bürger.
- Klaus Menningen ist Chef der Kreispolizei
- Er sagt, die öffentliche Hand müsse mehr zusammenarbeiten
- Auch Bürger bittet er um Aufmerksamkeit und Mithilfe
Klaus Menningen ist der neue Polizei-Chef für den Ennepe-Ruhr-Kreis (außer Witten). Beim Antrittsbesuch in der Redaktion macht er klar, dass er auf enge Zusammenarbeit und Bürgernähe setzt: „Kommunikation ist das A und O. Man muss reden, reden, reden.“ Denn, alle Herausforderungen könne die Polizei nicht allein meistern. Man sei auch auf die Hilfe der Bürger angewiesen.
„Respektvoll, verlässlich, konsequent.“ Dieses Bild von der Polizei möchte Klaus Menningen den Menschen in Hattingen und dem übrigen Kreisgebiet vermitteln. „Wir müssen nicht immer der selben Meinung wie der Bürger sein“, sagt er. „Und auch wenn nicht alle unsere ‘Kunden’ uns mögen, müssen wir sie anständig behandeln.“
Als Oberziel hat sich der 58-Jährige die Prävention gesetzt. „Wir sind erfolgreich, wenn wir Unfälle gut aufnehmen und bei Straftaten erfolgreich ermitteln, aber die erste Aufgabe der Polizei muss sein, die Gefahr, dass Unfälle und Straftaten überhaupt erst passieren, gering zu halten.“ Und er betont: „Das kann die Polizei nicht allein.“
Entsprechend sucht Menningen in seinen ersten Dienstmonaten das Gespräch – mit den Bürgermeistern, der Feuerwehr, Staatsanwaltschaft. Im Ernstfall will der Polizei-Chef vernetzt sein, um schnell handeln zu können. „Wir haben hier keine großen Einzelfälle und die Wahrscheinlichkeit, dass hier etwas wie in Ansbach geschieht ist denkbar gering“, nimmt er Bezug auf den Anschlag auf ein Musikfestival im Juli. Menningen wolle aber alle Entscheider kennen, auch, um für das Alltagsgeschäft gewappnet zu sein. „Die öffentliche Hand muss mehr zusammenarbeiten.“
Von dieser Zusammenarbeit nimmt er übrigens die Bürger nicht aus. „Man kann langsam fahren, an der richtigen Stelle aussteigen, sich anschnallen, das Haus sichern und so weiter“, erklärt er. Und unterstreicht, niemand solle Hemmungen haben, Verdächtiges sofort der Polizei zu melden.
Menningen steht jetzt an der Spitze von gut 300 Polizisten im Kreis. Aber obwohl das Land derzeit zahlreiche neue Polizisten einstellt, stagniert die Zahl im Ennepe-Ruhr-Kreis. Denn viele Beamte würden in Schwerpunktgebieten im Land eingesetzt. Längerfristig hofft Menningen aber auf mehr personelle Unterstützung – „In drei Jahren rechne ich mit einer Aufstockung“, sagt er.
In Sachen neue Hauptwache für Hattingen kann der Polizei-Chef übrigens noch keine Neuigkeiten verkünden. Es gebe interessante Angebote und konkrete Planungen, aber noch keine Unterschrift. Mit der rechnet er aber noch in diesem Jahr.