Hattingen. Bochumer Unternehmen betreibt bereits Filialen in Blankenstein und Welper. Rat der Stadt könnte das Projekt im Dezember beschließen

  • Rewe-Kette Lenk greift nach dem Standort Winz-Baak
  • Bochumer Unternehmen betreibt bereits Filialen in Blankenstein und Welper
  • Man glaube an den Standort, sagt Geschäftsführer Stefan Lenk

Die Rewe-Kette Lenk greift nach dem Standort Winz-Baak. Das Bochumer Unternehmen führt zurzeit Gespräche mit der Stadt Hattingen. Dabei geht es darum, zu welchen Bedingungen Lenk in die aktuelle Bauplanung einsteigen kann, aus der sich zuletzt ein weiterer Investor zurückgezogen hatte.

„Wir glauben an den Standort“, bestätigte Geschäftsführer Stefan Lenk (55) das Interesse auf Anfrage der WAZ. Winz-Baak würde sehr gut ins Verbreitungsgebiet der Lenk-Gruppe passen. Das Unternehmen mit Sitz in Bochum betreibt dort fünf Rewe-Filialen und jeweils eine weitere Sprockhövel, Essen und Witten. In Hattingen ist Rewe Lenk in den Stadtteilen Blankenstein und Welper präsent. „Einen Rewe-Markt in Winz-Baak hinzuzunehmen, entspricht auch unserem derzeitigen Expansionskurs“, sagt Lenk. Gerade erst habe man 27 weitere Auszubildende für die zehn Filialen eingestellt. Insgesamt hat Rewe Lenk mehr als 400 Mitarbeiter.

Planungen laufen seit 2010

Die Rewe-Filiale in Winz-Baak würde Lenk selbst bauen und betreiben. Dass das Projekt damit in einer Hand bliebe, dürfte man auf Seiten der Hattinger Stadtverwaltung gerne hören. Denn vor allem an den verschiedenen Interessen der Beteiligten ist die Ansiedlung eines weiteren Lebensmittelmarktes neben Aldi in Winz-Baak zuletzt immer wieder gescheitert.

Unterwegs sind die Planungen für einen Rewe-Markt im Dreieck Wuppertaler Straße, Denkmalstraße, Helenenweg seit sechs Jahren. Ab 2010 stritten Rewe und Edeka um den Standort. Bis zum Tag der entscheidenden Ratssitzung im April 2011 überboten sich die Kontrahenten mit Offerten. Dann gab das Stadtparlament Rewe den Zuschlag. Der Wittener Udo Dzykonski als Investor sowie die List Bau Nordhorn als Bauunternehmen wollten zügig loslegen.Irgendwann lagen zwar Pläne auf dem Tisch. Doch es hakte an allen Ecken und Enden. Die Stadt Hattingen pochte auf die Einhaltung von Zusagen bei der Verkehrsanbindung und der Fußgängerbrücke. Investor und Bauträger haderten mit dem unebenen Gelände und Umweltschutzbestimmungen. Dann sprach man mehrmals monatelang nicht mehr miteinander. Und schob sich die Schuld gegenseitig zu. Wichtige Bausteine des Bauleitverfahrens blieben strittig. Zuerst warf Investor Dzykonski das Handtuch. Später sagte dann auch List Bau Nordhorn ab.

Jetzt also redet Stefan Lenk mit der Bauverwaltung über einen Einstieg ins Verfahren. Beide Seiten wollen verhindern, dass man ganz von vorn anfangen muss. Lenk geht davon aus, dass der Stadtrat den Zuschlag im Dezember bestätigt.