Hattingen. . Im Mittelpunkt der siebten Veranstaltung in Blankenstein stehen die Positionen Weisheit, Kritik und Impuls. Zwei Workshops im Angebot. Schulen werden beteiligt

  • Förderverein veranstaltet im November das siebte Aphoristikertreffen
  • 40 Wortkünstler kommen drei Tage im Stadtmuseum Blankenstein zusammen
  • Zwei Kulturveranstaltungen am Anfang und am Ende

Vom Aphorismus praktische Lebenshilfe erwarten heißt, einen Skorpion um Blutspende bitten“, zitiert das Deutsche Aphorismus-Archiv im Programm zum siebten Aphoristikertreffen den verstorbenen Schriftsteller Wolfdietrich Schnurre. Was die 40 teilnehmenden Aphoristikerinnen und Aphoristiker und Besucher von 4. bis 6. November erwarten können: eine Auseinandersetzung mit den Positionen des Aphorismus, mit Weisheit, Kritik und Impuls.

Dem Treffen vorgeschaltet, so Vorsitzender Dr. Jürgen Wilbert und Stellvertreter Friedemann Spicker, war ein Wettbewerb zum Themendreiklang, zu dem es fast 400 Einsendungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gegeben hatte. Mit den beiden Gymnasien und der Realschule Grünstraße sind wieder drei Schulen im Boot, was die Veranstalter besonders freut. Die Lesungen finden am Freitagvormittag in den Schulen statt. Der Förderverein DAphA bietet erstmals einen zweiten Workshop an am Samstag, wobei der zweite Durchgang mit neuer Teilnehmerzusammensetzung läuft. So dass Interessenten zumindest zwei der drei Positionen vertiefen können.

Ehe sie in Workshops aktiv werden, wird Friedemann Spicker in die Thematik einführen und auf Friedrich Schlegel und Lebensweisheit eingehen, an Schopenhauers Aphorismen zur Lebensweisheit erinnern, sich um Nase- und Binsenweisheit kümmern. Es wird darum gehen, ob die aufklärerische Funktion des Aphorismus sich erschöpft hat, weil Missstände, auf die Medien tagtäglich aufmerksam machen, nur noch abgenickt werden. Geklärt wird auch, ob aus Trivialaphoristik, wie sie Kalendersprüche vermitteln, Impulse erwachsen. Mit diesen sind auch Regeln verbunden. Bei jedem Thema wird die Geschichte beleuchtet, es wird auf Vertreter und ihre Aussagen eingegangen. Auch Bürger können nicht nur Kulturveranstaltungen besuchen, sondern für fünf Euro auch Referate hören.

Jürgen Werner wird über „Alles andere als Weisheit“ sprechen. Michael Klonovsky greift den Aphorismus „als Überdruss-Ventil und literarisches Mittel, dem Würgereiz rasch noch zuvorzukommen“ auf, während Ludger Kühling sich um „Das Problem, der Spruch, die Lösung – Der Aphorismus in Beratung und Therapie“ kümmert.