Hattingen. . Die Bezirksregierung machte sich am Dienstag ein Bild von den Schäden in der Turnhalle Talstraße. Kurzfristig soll es jetzt Mittel für die Ausschreibung der Sanierung geben.
- Kneipp-Verein beklagt zwei Monate Stillstand nach dem Auszug der Flüchtlinge
- Stadt musste auf Termin mit Bezirksregierung warten
- Kurzfristig soll nun Geld für die Ausschreibung bereitgestellt werden
Hattingen soll kurzfristig Geld vom Land bekommen, um die Sanierung der Turnhalle Talstraße auf den Weg zu bringen. Das ist das Ergebnis des Ortstermins am gestrigen Dienstag mit Vertretern der Stadt und der Bezirksregirung Arnsberg. Im Hauptausschuss hatte Beigeordnete Beate Schiffer erklärt, die Halle werde nicht vor Frühjahr 2017 wieder nutzbar sein.
Schon Mitte Juli war die Sporthalle als Flüchtlingsunterkunft aufgegeben worden. Damit hatten fast ein Jahr lang bis zu 200 Menschen in der Halle gelebt. Hauptgrund für die Verzögerung bei der Sanierung sei jetzt die Abstimmung mit der Bezirksregierung, hatte Schiffer im Hauptausschuss erklärt.
„Die Halle steht jetzt zwei Monate leer und es wurde noch kein Handschlag getan“, schimpft Heinz Brincker, Vorsitzender des Kneipp-Vereins. Er fragt, weshalb die Stadt die Sanierung nicht vorfinanzieren könne: „Es muss doch mal jemand Klartext reden und sagen: Jetzt werden Fakten geschaffen und die Halle schnellstens auf Vordermann gebracht. Dann können wir in Ruhe weiter streiten, wenn es denn sein muss.“
Schäden am Boden und Umkleiden
Die Bezirksregierung hatte zugesichert, die entstehenden Kosten zu übernehmen. Allerdings wolle man sich selbst ein Bild von den Schäden machen – und das nicht nur in Hattingen. „Die Kostenübernahme muss einzelfallbezogen geklärt werden“, sagt Sprecher Christoph Söbbeler. „Aus diesem Grund musste der Termin abgewartet werden, da reparierte Schäden nicht zu besichtigen sind", erklärt Golus.
Jetzt konnte sich auch die Bezirksregierung davon überzeugen, dass Schäden am Boden, in den Sanitäranlagen und den Umkleiden entstanden sind. Weil die Turnhalle erst vor drei Jahren erneuert worden war, dienten Fotos als Vergleich. „Die Kostenschätzung wird überarbeitet und Hattingen erhält kurzfristig einen Abschlag, um die Ausschreibung auf den Weg zu bringen“, kündigt Söbbeler an. Erst nach Ausschreibung, Preisabfrage und Vergabeverfahren können die Arbeiten dann beginnen.
Heinz Brincker schlägt vor, die Halle stückweise wieder freizugeben, wenn die Toiletten und Teile der Räume wieder hergerichtet sind. Das ist aus Sicht der Stadt nicht praktikabel. Der Sportbetrieb könne die Arbeiten stören und umgekehrt.
In den anderen ehemals mit Flüchtlingen belegten Hallen sollte nach den Herbstferien der Sportbetrieb wieder starten. In Niederwenigern muss bis dahin ein Problem mit den Leitungen behoben. Verzögerungen gibt es an der Bismarckstraße. Dort sollen die Arbeiten ein bis zwei Wochen über die Herbstferien hinaus dauern.