Hattingen. . Viele kommen zu Panhas und Herbstmarkt in die Innenstadt. Paar reist seit Jahren aus dem Schwarzwald an. Speise lockt aus Buchweizen oder Graupen. Modenschau und Spaß für Kinder
- Doppelfest lockt Besucher in die Innenstadt
- Gäste lassen sich unterschiedliche Panhas-Varianten und andere regionale Gerichte schmecken
- Hattinger Herbst lockt Gäste mit Zaubereien für Groß und Klein, Ständen und verkaufsoffenem Sonntag
„Die Hände sind immer schneller als die Augen. Davon leben ja die Taschendiebe“, sagt Francisco, ein echter Publikumsmagnet auf dem Hattinger Herbst- und Panhasfest. Das Publikum kann froh sein, dass sich der 49-Jährige zum Zaubern entschieden hat und nicht Dieb geworden ist. Selbst aus nächster Nähe sind seine Tricks nicht zu entschlüsseln. Vorsichtige prüfen beim Weitergehen, ob sie noch beide Hände haben, so perfekt ist die Zauberei des gebürtigen Portugiesen.
Der siebenjährige Lennard ist so aufgeregt, dass er kaum ein Wort heraus bekommt. Francisco hat ihm zwei kleine rote Bälle in die Hand gegeben. Die soll er ganz fest halten, damit keiner verloren geht. Als der Kleine dann die beiden Bälle auf den Tisch legt, sind es plötzlich drei. Unfassbar. Nicht nur für den völlig verblüfften Jungen.
Beste Stimmung, wenn die Hattinger zum Feiern einladen. Wie immer. Wenn auch alle großen Feiern innerhalb von sechs Wochen über die Bühne gehen. Zeit zum Verschnaufen bleibt da logischerweise nicht. Aber das scheint dem gut gelaunten Organisator egal zu sein. Bernd Stegemann vom Restaurant „Kühler Grund“ ist absolut zufrieden mit dem Panhasfest, das in diesem Jahr zum 14. Mal gefeiert wird. „Entstanden ist das Fest aus den kulinarischen Märkten vor 14 Jahren“, sagt er. Und nicht ohne Freude betont er, dass bis auf zwei weitere in den Anfangsjahren immer noch dieselbe Truppe zusammen ist.
Ganz anders als in Bochum, wo von den ursprünglich 16 Gastronomen zu Beginn der kulinarischen Tage vor 28 Jahren nur noch drei der „Gründer“ dabei seien. Die Gastwirte des Panhas-Festes sind mittlerweile eine eingeschworene Gemeinschaft, man packt die Veranstaltungen gemeinsam an und freut sich auch zusammen über den Erfolg. Denn dafür haben sie fast einen Garantieschein. Für die Besucher ist Schlemmen pur angesagt. „Ein Ehepaar kommt extra zu diesem Fest aus dem Schwarzwald nach Hattingen zu Besuch“, sagt Stegemann. „Beide sind vor sechs Jahren zufällig in Hattingen gewesen, das Panhasfest ist seitdem ein Muss in deren Terminkalender.“
Stegemann gibt noch ein paar Kochgeheimnisse preis: Man kann die beliebte Speise mit Buchweizen oder mit Graupen machen. „Wir bereiten Panhas mit Buchweizen und eher pfeffrig zu.“ Die alt bewährte Speise wurde früher immer zur Schlachtzeit im Herbst angeboten, daher stammt der Termin für das Fest. Jeder Gastronom bietet auf dem Markt aber auch einen eigenen Schwerpunkt: Es gibt Grünkohl mit Mettwurst, Reibekuchen, Kaiserschmarrn. Außerdem lockte das Fest zur Begeisterung der Händler und Besucher gleichermaßen mit viel Spaß für Kinder und auch Modenschauen die Gäste in die Stadt.