Hattingen. 27 Fragen auf der Internetseite des Clubs. Mindestens 50 Rückmeldungen für ein Ergebnis nötig. Test vor zwei Jahren offenbarte erhebliche Schwächen in der Stadt
- Fahrradclub sucht mindestens 50 Teilnehmer für eine Umfrage zur Fahrradfreundlichkeit in Hattingen
- Teilnehmer beantworten in Internet 27 Fragen, etwa zur Verkehrssituation der Radwege
- Fahrradklima-Test vor zwei Jahren offenbarte erhebliche Schwächen
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hakt nach: Wie fahrradfreundlich ist Hattingen? Noch bis zum 30. November können Radler auf der Internetseite des ADFC am Fahrradklima-Test teilnehmen. Damit das Ergebnis ausgewertet und veröffentlicht werden kann, braucht es mindestens 50 Rückmeldungen. In 27 Fragen geht’s um die Verkehrssituation der Radwege, Ampelschaltungen oder Diebstahlschutz.
Letzter Test offenbarte Schwächen
Vor zwei Jahren war das Fahrradklima in der Stadt eher wolkig als heiter. Nach der Auswertung der Antworten von 127 Teilnehmern kam Hattingen auf die Gesamtnote ausreichend plus (3,9). Der Durchschnittswert bei Städten mit vergleichbarer Einwohnerzahl lag bei 3,7. „Es gibt auch nur wenige Kommunen, die gut abschneiden. Und selbst Münster hat noch Potenzial“, sagt Robert Dedden, Vorstandsmitglied des ADFC-Kreisverbands Ennepe-Ruhr.
In den vergangenen zwei Jahren habe es nur kleine Verbesserungen gegeben. Dazu Helmut Hollmann vom städtischen Fachbereich Stadtplanung und Stadtentwicklung: „Der entscheidende Schritt, um ein gutes Radwegenetz anzubieten, fehlt.“
In einigen Punkten weicht Hattingen beim Fahrradklima-Test sogar um eine halbe Note vom Durchschnitt ab. So wird das Rad laut Umfrage eher als Sportgerät gesehen, nicht als Fortbewegungsmittel (Durchschnitt 3,0 – Hattingen 3,5), auch wenn Hattingen mit seinen großen Radwegen entlang der Ruhr und über die Trasse auch einiges zu bieten habe. „Und es gibt die Fahrradfahrer, die mit ihrem Rad zur Arbeit, zu Schule oder zum Einkaufen fahren“, so Hollmann. „Es könnten mehr sein, wenn das Wegenetz engmaschiger wäre. Denn die Radfahrer reagieren auf gute Angebote.“
Weitere Schwachpunkte: Nur wenige Einbahnstraßen sind für die Gegenrichtung freigegeben (Durchschnitt 3,1 – Hattingen 3,8) und Leihräder stehen kaum zur Verfügung (Durchschnitt 4,4 – Hattingen 4,9). Beim letzten Punkt sind sich Stadtplaner und ADFC-Mann einig: Das sei Sache der Händler. „Bei den Einbahnstraßen haben wir eine dickes Paket an Prüfaufträgen geschnürt“, erzählt Hollmann.
Erfreulich sei, dass in der Stadt nur wenige Fahrräder gestohlen werden (Durchschnitt 3,9 – Hattingen 3,1). Bei der Erhebung des Fahrradklima-Test aus 2014 blieb es jedoch bei dieser einen herausragenden Stärke. Andere Punkte entsprechen entweder glatt dem Durchschnitt oder weichen um 0,1 oder 0,2 Punkte davon ab. Einige Beispiele: ausreichend Möglichkeiten zum sicheren Abstellen und die Mitnahme der Räder in öffentlichen Verkehrsmitteln.