Leben mit einem Sauerstoffgerät. Tag und Nacht. 24 Stunden. Immer. Das kennt Jens Lingemann, Initiator und Organisator des Symposium Lunge 2016. Er sorgt unter anderem dafür, dass fachkundige Referenten kommen, seine Frau als Organisatorin kümmert sich um den reibungslosen Ablauf.
Jens Lingemann redet als Betroffener Tacheles und lobt seine Frau in höchsten Tönen. „90 Prozent der Partner von Menschen, die mit meiner Krankheit leben müssen, machen die Biege“, sagt er. Ich muss nur mit der Erkrankung leben. Aber meine Frau ist kerngesund und muss mit einem so kranken Partner zurecht kommen.“ Das sei noch mal eine ganz andere Problematik.
Jens Lingemann ist ein echtes Ruhrgebietskind. Geburtsjahr 1960. Da war der Ruhrpott-Himmel selten blau, die Hütten bliesen jede Menge Schmutz in die Luft. „Als Kind hatte ich schon eine chronische Bronchitis“, sagt der 56-Jährige. Hinzu kam – und daraus macht er keinen Hehl – von seinem 18. bis zu seinem 36. Lebensjahr Nikotinmissbrauch.
Einige Jahre später dann die Diagnose: COPD. Das bedeutet eine Krankheit, die nicht mehr rückgängig zu machen ist. Weil er kaum an verlässliche Informationen kam, gründete er die erste Selbsthilfegruppe.