Hattingen. . Veranstalter Andreas Alexius ist mit der Besucherresonanz der Herbstkirmes zufrieden. Hattinger Eltern loben kurze Wege und weniger Menschenmassen im Vergleich zu großen Rummelplätzen

  • Wetter laut Veranstalter zu warm für einen Kirmesbesuch
  • Wohnortnähe ist Pluspunkt im Gegensatz zu großen Rummeln
  • Noch mehr Schausteller hätten Interesse gehabt, nach Hattingen zu kommen

Uwe Spänhoff steht auf der Herbstkirmes am Autoscooter und lacht in Richtung Enkeltochter Melina, die gerade eine Runde auf diesem dreht. Natürlich mit dem Papa, denn Melina ist mit ihren neun Jahren noch etwas zu jung für eine Fahrt ganz alleine. Melina lebt mit ihren Eltern in Hattingen, Opa Uwe kommt aus Unna. „Das ist mit Abstand die kleinste Kirmes, die ich je gesehen habe“, lacht er.

Aber das ist gar nicht despektierlich gemeint. „Die Größe ist egal, die Kirmes hat Charme, sonst wären ja auch nicht so viele Leute hier.“ Für Melina, die sich nun nach der Fahrt zurück zu ihren Großeltern gesellt, war der Autoscooter ein Höhepunkt. „Wir sind oft angerempelt worden, das hat Spaß gemacht“, erzählt sie und lächelt schüchtern.

Der fünfjährige Luis, der sich ein paar Schritte weiter mit Vater Sebastian Wierzda am Kinderkarussel tummelt, ist mutiger, wenn es darum geht, von dem zu berichten, was er bereits alles erlebt hat. „Ich bin schon zweimal hier gewesen und ganz viel Karussell gefahren“, erzählt er stolz. „Die Kirmes ist zwar klein, aber dadurch im Vergleich zur Cranger Kirmes nicht so überlaufen“, findet Sebastian Wierzda. Auch die Nähe zur Wohnung ist für den Hattinger ein positiver Faktor. Bei diesem Argument pflichtet ihm Marta Gorecki bei, die ebenfalls mit ihren Kindern im Trubel auf dem Rathausplatz unterwegs ist.

Zurück am Autoscooter zieht Veranstalter Andreas Alexius ein positives Kirmes-Fazit, auch wenn ihm das Wetter etwas einen Strich durch die Besucher-Rechnung gemacht habe. Klar sei es trocken geblieben, ein klarer Pluspunkt. Allerdings seien für eine Kirmes die Temperaturen etwas zu heiß. „Maximal 21,5 Grad Celsius, das ist das optimale Kirmeswetter“, erklärt er.

Großes Schausteller-Interesse

Bei solch einer spätsommerlichen Hitze ziehe es die Menschen eher an andere Orte. Aus diesem Grund seien 35 Prozent mehr Besucher wünschenswert gewesen, um aus wirtschaftlicher Sicht ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Ein Grund seien bei dieser Rechnung auch die hohen Nebenkosten gewesen durch Faktoren wie Müllentsorgung, Anmietung der Fläche und Sperrungen, die durch ihn als Privatveranstalter gestemmt werden müssten und auf die Standpreise für die Schausteller umgelegt würden.

Trotzdem habe die Absenkung der Gebührenerhöhung auf 30 Prozent durch die Stadtverwaltung wieder mehr Schausteller nach Hattingen gezogen. Das Interesse – nicht zuletzt auch durch die vielen Kontakte der Gebrüder Alexius zu Schaustellern aus der Region – sei so groß, dass „wir auch noch viel mehr zur Herbstkirmes hätten holen können“, so Andreas Alexius.