Hattingen. Stadt rechnet erst im Januar 2017 mit neuen Zuweisungen. Unterbringungssituation ist inzwischen entspannt.

  • Entspannte Situation bei der Unterbringung von Flüchtlingen
  • Stadt hat Quote übererfüllt und seit acht Monaten keine neuen Zuweisungen bekommen
  • Zahl stark gesunken, immer mehr Erwachsene und Kinder in Wohnungen untergebracht

Im Vorjahr stiegen die Flüchtlingszahlen stetig. Die Stadt kam kaum nach, immer neue Unterbringungsmöglichkeiten für die Menschen zu schaffen. In diesem Jahr sind sie rückläufig, so dass sich die Situation entspannt hat. Seit Januar ist die Zahl der Geflüchteten von 848 Erwachsenen und Kindern auf nunmehr 679 gesunken.

Der Grund dafür: In diesem Jahr hat es noch keine Zuweisungen an die Stadt gegeben. Aber auch Zuständigkeiten haben gewechselt für einen Personenkreis, der jetzt vom Jobcenter betreut wird. Einige Menschen wurden auch abgeschoben. Andere haben die Stadt inzwischen verlassen. Aktuelle Zahlen zur Flüchtlingssituation legte die Verwaltung jetzt dem Jugendhilfeausschuss vor.

Noch Geld für Projekte vorhanden

Zum 29. August, informierte Marcel Rudka, Leiter der Abteilung Flüchtlingshilfe, die Politiker, hat die Stadt ihre Quote zu 135 Prozent erfüllt. Was an der Anrechnung von 200 Personen in der Notunterkunft Talstraße liegt, wo niemand mehr wohnt. Die Zahl für die Angerechneten wird nach und nach kleiner, die Personen werden immer weniger auf die Erfüllungsquote angerechnet, bis, so Rudka, „fiktiv Ende Januar nichts mehr übrig ist“. Was neue Zuweisungen bedeuten könnte.

Dass die Belegungszahlen in Unterkünften sinken, hat auch mit dem Bezug von immer mehr Wohnungen zu tun. In ihren eigenen vier Miet-Wänden sind inzwischen 422 Personen untergebracht. Im Januar waren es noch 291 Erwachsene und Kinder.

In der maroden Unterkunft an der Werksstraße, wo Anfang des Jahres noch 174 Menschen lebten, ist seit August niemand mehr. Im diesem Zeitraum ist die Belegung der Wohnmodule an der Werksstraße von 117 auf 133 Personen angestiegen. Seit Mai ist auch die Turnhalle in Niederwenigern frei.

Bismarckstraße und Bredenscheid waren schon vorher nicht mehr belegt. Im Mai waren auch die ersten 30 Bewohner ins ehemalige O&K-Gebäude an der Nierenhofer Straße gezogen. Inzwischen ist die Zahl dort auf 83 gestiegen.

Auch wenn die Zahlen sinken: Viele Geflüchtete müssen betreut werden. Für sie setzen sich auch Ehrenamtliche ein, deren Arbeit eine Koordinierungsstelle beim HAZ – Hattingen Arbeit und Zukunft bündelt. Projektkoordinator Marcus Sommerey legt Wert auf Professionalität und Fortbildungen für die Helfer. Für Projekte, die sich mit Flüchtlingen beschäftigen, gibt es noch Fördermöglichkeiten.