Hattingen. Internationales Frauencafé eröffnete jetzt im Holschentor. Es gibt Hilfe und Unterstützung gegen Traumata.

  • Gegen Gewalt in der Ehe und psychische Gewalt
  • Ansprachen ins Türkische und Arabische übersetzt
  • Ex-Bürgermeisterin Dagmar Goch erfreut über Eröffnung

Klares Motto bei der Eröffnung des Internationalen Frauencafés im Holschentor: Jeder Flüchtling ist traumatisiert, aber Frauen sind noch einmal schutzloser. Das Café wendet sich aktiv gegen Gewalt in der Ehe, aber auch gegen psychische Gewalt. Wenn sich Frauen treffen wollen oder Beratung brauchen, sind sie im Café gut aufgehoben.

Über 60 Personen hatten sich bei der offiziellen Eröffnung eingefunden. Die Ansprachen wurden ins Türkische und Arabische übersetzt. Alle Altersgruppen waren vertreten, auch viele sehr junge Frauen mit ihren Kleinkindern und Babys.

Holschentor als sechstes Stadttor

Die ehrenamtlich tätigen Frauen wollten „ein Zeichen der Verbundenheit und Freundschaft“ setzen. Vertreter der Stadt waren gekommen, unter anderem die Gleichstellungsbeauftragte. Die Botschaft, dass in dem Frauencafé Kontakte geknüpft werden können und bei Bedarf jede Menge Hilfe und Unterstützung gegeben wird, wurde sehr deutlich gemacht.

In ihrer kurzen Rede sagte die ehemalige SPD-Bürgermeisterin Dagmar Goch, dass das Holschentor quasi ihr sechstes Stadttor sei – ein ganz besonderes Anliegen von ihr. Für die Kunst an den fünf Stadttoren habe sie viel Kritik einstecken müssen, aber für die Umwidmung der ehemaligen Schule Holschentor habe sie Jahre gekämpft.

Das zuletzt als Förderschule genutzte Gebäude ist seit einiger Zeit Heimat für das „Zentrum für bürgerschaftliches Engagement“. Die Räume werden Gruppen und Organisationen kostenlos zur Verfügung gestellt, die durch ihr Engagement gesellschaftlichen Mehrwert schaffen.

Dies kann im sozialen, kulturellen, ökologischen, sportlichen oder gesellschaftspolitischen Bereich geschehen. „Wer sich auf diese Weise einbringt, übernimmt Verantwortung. Ich finde es wichtig, dass so engagierten Menschen Räume, eine Grundausstattung und Telefon zur Verfügung gestellt wird. Dass jetzt das Internationale Frauencafé einziehen konnte, freut mich sehr“, erklärte Goch.